Die über die unlängst besiegelte Fusion mit Bankia zur größten spanischen Bank avancierte Caixabank will auf Mallorca und den Nachbarinseln jeder vierte Filiale schließen und 358 Stellen abbauen. Das geht aus einem am Dienstag vorgestellten Expediente de Regulación Empleo (ERE) hervor, wie das in Spanien übliche Verfahren für betriebsbedingte Kündigungen genannt wird.

Insgesamt beschäftigt die Caixabank auf den Inseln 1.673 Mitarbeiter, 21 Prozent von ihnen sollen nun ihre Arbeit verlieren. Spanienweit sollen 8.291 Stellen abgebaut werden, das entspricht 19 Prozent der Belegschaft.

Sowohl die Caixabank als auch Bankia sind aus fusionierten Sparkassen hervorgegangen. Eines der Vorläuferinstitute von Bankia war die mallorquinische Traditions-Sparkasse Sa Nostra. Entsprechend hoch ist besonders in Palma de Filialdichte.

Gewerkschaftsvertreter sind skeptisch, dass ein sozialverträglicher Stellenabbau möglich ist. Die den Mitarbeitern für freiwillige Aufhebungsverträge angebotenen Konditionen seien wenig attraktiv. Zudem kämen nur für 170 dieser Mitarbeiter Vorruhestands-Regelungen infrage, weil sie über 55 Jahre alt sind. "Um auf 358 Stellen zu kommen, müssen noch viele entlassen werden", sagt Joan Reynés von der Gewerkschaft Unió Obrera Balear (UBO).

Eine weitere Frage ist, wie es mit der Kundenbetreuung auf den Dörfern aussehen wird. Die Caixabank will in jedem Dorf mindestens eine Filiale garantieren. Reynés vermutet jedoch, dass hier auch kreative Lösungen in Spiel kommen könnten. So existierten in Sencelles und Costitx zwar zwei Filialen, sie würden aber von ein und demselben Mitarbeiter betreut, der zwischen beiden Büros hin- und herfährt. /ck