Wegen mutmaßlicher Tötung ihres Lebensgefährten auf Mallorca hat die spanische Nationalpolizei eine 38-jährige Frau festgenommen. Sie steht im Verdacht, mit dem Auto angefahren zu sein, obwohl der Mann auf der Kühlerhaube saß. Der Mann stürzte zu Boden und erlag einen Tag später seinen Verletzungen. Die Frau, die selbst den Notarzt verständigt hatte, betonte in mehreren teilweise widersprüchlichen Versionen, dass es sich um einen Unfall gehandelt hatte, wie es in einer Pressemitteilung der Nationalpolizei vom Montag (26.4.) heißt.

Der Vorfall spielte sich in der Nacht auf den 12. März in Palmas Gewerbegebiet Son Valentí ab. Ermittlungen der Polizei zufolge hatte das Paar gestritten. Augenzeugen zufolge stieg die Frau ins Auto. Als ihr Partner sich dem Fenster näherte, kurbelte sie dieses hoch und wollte wegfahren. Dieses verhinderte der Mann, indem er sich auf die Kühlerhaube des Wagen setzte. Anscheinend trat die Frau dennoch aufs Gaspedal. Nach einigen Metern rutschte der Mann vom Auto und knallte mit dem Kopf auf den Boden.

Die 38-Jährige verständigte den Notruf. Gegenüber den zuerst eintreffenden Sanitätern und den später eintreffenden Polizisten machte die Frau unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Angaben über den Unfallhergang. Jedenfalls wollte sie den Mann nicht gesehen und beim Anfahren gedacht haben, ihr Freund habe sich im Innern des Wagens befunden.

Am Tag später kam es im Krankenhaus zum Streit mit den Angehörigen ihres Partners. Die Frau zeigte Familienmitglieder des Verstorbenen wegen Drohungen ihr gegenüber an und verließ die Insel. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Die 38-Jährige wurde schließlich am Mittwoch (21.4.) in einem Dorf in der Nähe von Barcelona festgenommen und steht im Verdacht der fahrlässigen Tötung. /tg