Das Geschäft mit der Ferienvermietung auf FerienvermietungMallorcaist zwar nicht legal, erfreut sich kurz vor Beginn des Sommers erneut größter Beliebtheit. Das zeigen Recherchen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca". Demnach liegen die Epizentren der Ferienvermietung vor allem in Palma de Mallorca und an der Playa de Palma. Und dort vor allem in Wohnungen und Apartments, in denen die Ferienvermietung seit 2017 illegal ist. Doch die Eigentümer müssen sich offenbar kaum vor Strafen fürchten, denn die Inspekteure kommen angesichts des riesigen Angebots nicht hinterher.

"Ich bin jemand, der gerne mit anderen teilt und denjenigen, die die Insel besuchen, mein Haus anbietet", schreibt etwa Maria, die nicht weniger als 137 Wohnungen anbietet. Fünf der Apartments befinden sich in einem Mehrfamilienhaus an der Playa de Palma, wo die Ferienvermietung bereits 2020 angezeigt wurde, weil keine Lizenz vorhanden war. Die Wohnungen werden für 140 bis 180 Euro pro Nacht vermietet - eine lohnende Angelegenheit, da die Eigentümer keine Steuern zahlen. Schließlich findet das Geschäft im Verborgenen statt.

Dabei hilft natürlich die Praxis der Plattform Airbnb, die von den Vermietern nicht einmal verlangt, dass sie in der Wohnungsanzeige im Internet eine Lizenznummer angeben. Auf der Plattform Vrbo (vorher HomeAway) ist es zwar Pflicht, aber häufig stimmen die Nummern nicht mit denen überein, die das balearische Tourismusministerium veröffentlicht. Manche Vermieter nutzen auch Lizenznummern anderer Wohnungen in ihrem Besitz, die legal sind.

Die meisten Vermieter wissen natürlich um das Verbot der Ferienvermietung in Mehrfamilienhäusern und formulieren ihre Angebote dementsprechend. "Aufgrund des Gesetzes 6/2017 der Balearen in Bezug auf die Vermarktung von Ferienautenthalten in Wohnungen, akzeptiert dieser Eigentümer nur Buchungen, die nicht einem touristischen Zweck dienen." Derartige Anzeigen stehen gleich mehrfach auf einer Buchungsplattform für Urlauber. Andere kassieren gar die Touristensteuer für ihre illegale Aktivität von den Urlaubern.

Geld verdienen lässt sich nach den Recherchen des "Diario de Mallorca" auch mit einer Überbelegung von Ferienhäusern. Im Falle eines Eigentümers in Peguera fast um 100 Prozent. Die Eigentümer haben zwölf Gästebetten in ihrem Haus angemeldet, vermietet wird es aber für bis zu 20 Personen. Ein anderer vermietet mehrere Wohnungen mit Stockbetten für "Partymacher", etwa an der Playa de Palma.

In den drei Jahren zwischen dem Inkrafttreten des Gesetzes, das Ferienvermietung in Mehrfamilienhäusern verbietet, und Sommer 2020 hat das balearische Tourismusministerin 5.137 Gästebetten aus der Ferienvermietung stillgelegt. Viele davon erfüllten die neuen Vorgaben nicht mehr, die Eigentümer sahen davon ab, die Wohnungen weiterzuvermieten. Das Ministerium bestreitet, dass während der Pandemie die Inspekteure ihre Arbeit eingestellt haben. Es seien allerdings weniger Inspektionen als in den früheren Jahren vorgenommen worden. /jk