In dem Prozess um den Tod eines Nordiren in einem Pub in Magaluf im Südwesten von Mallorca hat ein Geschworenengericht am Dienstag (4.5.). nach nur eintägigen Beratungen auf "Nicht schuldig" entschieden. Damit ergeht ein Freispruch. Es lägen keine Beweise dafür vor, dass der beschuldigte Brite im April 2018 auf den bereits am Boden liegenden Mann eintrat, so die Geschworenen. Die Staatsanwaltschaft forderte 12 Jahre Gefängnis. Der 36-jährige hatte fast zwei Jahre in Untersuchungshaft verbracht.

Unstrittig war, dass der Angeklagte nach einem Streit in dem Pub auf den Nordiren losgegangen war und ihn zu Boden gestoßen hatte. Die von der Staatsanwaltschaft präsentierten Videoaufnahmen, die zeigen sollten, dass er ihm danach kräftig gegen den Kopf getreten hatte, hielten die Geschworenen aber für nicht eindeutig. Der Nordire war vier Tage nach dem Streit im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen.

"Ich schwöre bei meinem Sohn, dass ich unschuldig bin", hatte der Angeklagte in einem dramatischen Schlussplädoyer unter Tränen gesagt. "Mich ins Gefängnis zu schicken, sorgt nicht für Gerechtigkeit, sondern schafft Ungerechtigkeit." Laut seinem Verteidiger hatte der Nordire noch zwei Stunden nach dem Streit auf der Straße gelegen, bevor die Rettungskräfte eintrafen. "Wir wissen nicht, was in dieser Zeit geschah", so der Anwalt.

Auch die Anklage gegen den Betreiber des Pubs ist mit dem Freispruch hinfällig. Er war beschuldigt worden, den Hauptangeklagten gedeckt zu haben. /ck