Es war ein besorgniserregender Anblick: "Ich brachte gerade meinen Müll vor die Tür, als ich am Nachthimmel Dutzende leuchtender Punkte sah, die eine Art Reißlinie bildeten, und zügig über den Nachthimmel zogen", sagt eine Deutsche, die auf einer Finca bei Bunyola auf Mallorca lebt. Sternschnuppen konnten es nicht sein, Sterne schon gar nicht, und Satelliten sind normalerweise nicht so hell und auch nicht so zahlreich auf einmal zu sehen. Etwa doch eine "Unheimliche Begegnung der dritten Art", um mit dem Titel eines berühmten Filmes von Steven Spielberg zu sprechen?

Wenn auch nicht außerirdischen Ursprungs, hat die Lichterkette durchaus etwas davon. Wie die Recherchen der Deutschen recht bald ergaben, handelte es sich dabei um aneinandergereihte Satelliten, mit denen der US-Unternehmer Elon Musk und sein Raumfahrtunternehmen SpaceX eine Internet-Versorgung aus dem Alltag aufbauen. Das Projekt heißt Starlink, und der Gründer und Besitzer des Elektroauto-Herstellers Tesla baut dafür derzeit ein Netzwerk aus etwa 12 000 Satelliten auf. Mehr als 1.000 sind davon bereits im All und kreisen in einer Höhe von rund 550 Kilometern um die Erde.

Wie gut diese Internet-Versorgung tatsächlich funktioniert, steht noch ein wenig in den Sternen - die Technik ist noch in der Erprobung. Allerdings kann man sie schon bestellen, auch in Spanien, wo dieser Dienst Firmenaussagen zufolge noch dieses Jahr betriebsbereit sein könnte. Das Installations-Kit soll 499 Euro kosten, plus 60 Euro Versand. Bereits bei Bestellung wird eine erste Monatsgebühr in Höhe von 99 Euro fällig.

Aber man kann sich das Ganze ja auch erst einmal in Ruhe am Himmel anschauen. Laut Starlink-Website sind die Elon-Musk-Satelliten von Palma de Mallorca aus am Sonntag (9.5.) ab 22.08 Uhr fünf Minuten lang zu sehen, wie sie vom westlichen Nachthimmel in den südlichen ziehen. Am Montag (11.5.) soll es um 22.15 Uhr von Nordwesten nach Osten gehen und am Dienstag (12.5.) um 22.40 Uhr von Nordwesten nach Südwesten (Details finden Sie hier). /ck