Der Policía Nacional ist ein harter Schlag gegen eine kriminelle Bande auf Mallorca gelungen. Die Beamten haben 55 Personen auf der Insel und fünf weitere Personen in Madrid festgenommen. Ihnen wird Geldwäsche im großen Stil vorgeworfen.

Wie aus einer Pressemitteilung der Polizei vom Sonntag (16.5.) hervorgeht, hat die Bande die Einnahmen aus dem Verkauf von Kokain in den Umlauf gebracht. Dafür zogen die Kriminellen alle möglichen Register. Im Zuge der sogenannten "Operación Pólvora", die als einfache Ermittlungen im Drogenhandel begann, haben die Beamten drei Kilogramm Kokain, 60 Kilogramm Rohmasse und 400.000 Euro konfisziert. Die Ermittler können belegen, dass die Bande binnen eines Jahres eine Million Euro Schwarzgeld in den Markt eingeschleust hat, vermuten aber in Wirklichkeit einen noch wesentlich höheren Betrag.

Die Geldwäsche funktionierte hauptsächlich über Strohmänner, die das Geld in kleinen Beträgen in verschiedene Länder überwiesen hat. Hauptsächlich in die Dominikanische Republik, die USA und nach Kuba. Dort kauften die Komplizen Luxusautos und Immobilien, um die eigentliche Herkunft des Geldes zu verschleiern.

In Spanien hatte die Bande zudem Pseudo-Firmen gegründet, die sich als Bauunternehmen ausgaben. In diesem Zusammenhang wird einigen Festgenommenen Dokumentenfälschung vorgeworfen. In den Betrug sind zwei weitere mallorquinische Firmen verwickelt, die Rechnungen in Höhe von 200.000 Euro für Arbeiten gestellt haben, die sie nie durchgeführt haben.

Zuletzt nutzte die Organisation noch Bankkonten in Steuerparadiesen. Das Geld wurde dorthin überwiesen und vom Empfänger in bar oder mittels anderer Wertgegenstände an Mittelsmänner der Bande in Kuba übergeben. Geleitet wurde das illegale Netzwerk von einem Kubaner mit spanischen Staatsbürgerschaft. Die Ermittlungen dauern noch an und es kann zu weiteren Festnahmen kommen./rp