Das Bistum von Mallorca hat eines seiner Probleme gelöst: Was tun mit Palau Reial de Sineu, dem ehemaligen Königspalast in Sineu und seit 2016 verwaisten Kloster? Wie aus einer Pressemitteilung von Montag (31.5.) hervorgeht, sind nun endlich "Nachmieterinnen" gefunden: Die Klausurnonnen eines noch jungen kolumbianischen Ordens namens Hijas de la Sagrada Familia (Töchter der Heiligen Familie) sollen in das Gemäuer einziehen. Ihre Vorgängerinnen vom Orden der Unbefleckten Empfängnis - die sogenannten Konzeptionistinnen - hatten das Kloster 2016 übergeben. Zuletzt waren nur noch zwei von ihnen dort verblieben.

Details darüber, wann und wie viele Kolumbianerinnen in den Königspalast einziehen werden, könnte Bischof Sebastià Taltavull bei einem Besuch in Sineu am Donnerstag (3.6.) bekanntgeben. In dem in der Inselmitte von Mallorca gelegenen Ort machte man sich schon seit Jahren Sorgen, was aus dem wuchtigen Gebäude werden sollte. Es stammt aus der Zeit, als Sineu kurzzeitig die Hauptstadt Mallorcas war. König Jaume II ließ es 1310 errichten. 1583 war es dann den Konzeptionistinnen als Kloster überlassen worden.

Fotogalerie: Bilder eines verborgenen Reiches in Sineu

Auf Mallorca mussten in den vergangenen Jahren mehrere Klöster schließen. Wie auch in Deutschland hat die spanische Kirche akute Nachwuchsprobleme, die sie durch den Zuzug von Geistlichen aus religiöseren Ländern zu lösen versucht.

Der Orden der Töchter der Heiligen Familie war erst 2011 in der kolumbianischen Karibikstadt Barranquilla gegründet worden. Neben dem kontemplativen Leben in Klausur gibt es darin auch Ordensschwestern, die sich als Missionarinnen verstehen. Sie sollen auf Mallorca auf einzelne Kirchengemeinden verteilt werden. Der Orden hatte in Spanien 2018 bereits ein Kloster in Agullent (Valencia) bezogen. /ck