Die Müllboote, die im Sommer das Meer rund um Mallorca und die Nachbarinseln sauber halten sollen, haben am Dienstag (1.6.) ihre Arbeit wieder aufgenommen. Zuletzt waren sie im Sommer 2019 unterwegs gewesen, 2020 war der Service aufgrund von Ausschreibungsproblemen ausgefallen.

Eine Flotte von 22 Schiffen - zuvor waren es 30 gewesen - fährt nun täglich aus, um die großen Mengen von Müll aufzusammeln, die im Wasser treiben. Laut dem zuständigen balearischen Umweltministeriumsind einige der Boote schneller und effizienter, als es zuvor der Fall war.

Konkret sind ab sofort 17 kleinere Boote aktiv, die in unmittelbarer Küsten- und Strandnähe Unrat aus dem Meer fischen, so der balearische Umweltminister Miquel Mir bei der Vorstellung der Flotte am Dienstag. Hinzu kommen fünf größere Schiffe, die etwa drei Meilen von der Küste entfernt die Arbeit aufnehmen. Sie sollen schneller, größer und in der Lage sein, mehr Abfälle aus dem Mittelmeer einzusammeln.

Bei den Abfällen, die auf offener See treiben, handelt es sich überwiegend um Plastikreste jeglicher Art, die aus anderen Teilen des Mittelmeers in die Balearengewässer geschwemmt werden. Im Sommer 2019 betrug der Plastikanteil abseits der Küsten knapp 66 Prozent. Die kleineren Boote, die direkt vor den Stränden ihre Netze auswerfen, kamen immerhin auf einen Plastikanteil von 47 Prozent.

Dass die Arbeit der Müllfischer essenziell ist, steht außer Frage. Allein im Juli 2019 bargen sie rund 15 Tonnen Unrat, im Mai 2019 kamen sie auf knapp 12 Tonnen.

Von den insgesamt 22 Müllbooten werden 10 bis Ende September rund um Mallorca aktiv sein, hinzu kommen je 5 rund um Menorca und Ibiza und 2 um Formentera. Zwischen Oktober und Mai soll nur ein Boot für das gesamte Archipel im Einsatz sein. Umweltminister Mir appellierte aber auch an die Bevölkerung: Das Müllproblem im Meer von Grund auf zu lösen, liege auch in der Verantwortung eines jeden Einzelnen. /somo