Die Mallorca-Urlauber wollen tanzen. Die Disco-Betreiber wollen öffnen. Aber die Corona-Restriktionen lassen dies zur Zeit nicht zu. Da sich die Party-Willigen nun unkontrolliert in großen Trauben an der Playa de Palma versammeln, steigt der Druck auf die Balearen-Regierung, etwas zu unternehmen.

Diskotheken wollen öffnen

Der Branchenverband der Betreiber von Diskotheken und Nachtclubs, ABONE, will der Balearen-Regierung noch in dieser Woche einen Vorschlag für die stufenweise Öffnung der Vergnügungslokale unterbreiten. Die Grundidee des Vorschlags besteht darin, die Tanzflächen ab Juli mit reduziertem Einlass und zunächst reduzierten Öffnungszeiten wieder zu öffnen. Nur wenn man Partys unter Auflagen erlaube, sei es möglich, die illegalen und unkontrollierten Feiern zu verhindern, so die Argumentation.

Ab August sollen - so der Vorschlag der Betreiber - die Öffnungszeiten dann ausgeweitet werden. Tanzen bis in die Puppen - der Vorschlag sieht 6 Uhr morgens vor - solle dann wieder erlaubt sein. Die einzige Beschränkung bestünde von da an darin, die Personenzahl auf den Tanzflächen zu kontrollieren.

Den Startschuss für den Neubeginn des Nachtlebens soll ein Pilotprojekt Ende Juni geben, über das man sich bereits mit der Balearen-Regierung geeinigt hat. In wenigen Tagen soll ein weiteres Treffen zwischen Regierung und ABONE-Präsident Miguel Pérez-Marsá Klarheit über den weiteren Fahrplan geben.

Die Haltung der Balearen-Regierung

Die Balearen-Regierung hält bislang daran fest, das Tanzen in Diskotheken weiterhin zu verbieten. Auch auf nationaler Ebene hatten sich die Gesundheitsminister der spanischen Regionen darauf geeinigt, Den Diskotheken-Betrieb in Innenräumen vorerst zu verbieten.

Bis zur Erreichung der Herdenimmunität will die spanische Regierung die Sperrstunde außerdem bei spätestens 3 Uhr belassen. Auf den Balearen gelten noch frühere Uhrzeiten. Bislang will man über Mitternacht nicht hinausgehen, selbst wenn diese Position schwer durchzuhalten sein wird. Eine weitere Frage wird sein, ob es möglicherweise Präferenzen für Personen geben kann, die vollständig geimpft, genesen oder frisch getestet sind.

Trinkgelage an der Playa müssen aufhören

In einem Punkt sind sich eigentlich alle einig: Die Menschenaufläufe an der Playa de Palma müssen aufhören. Das forderte auch der Unternehmerverband CAEB, in dem auch die auf der Insel sehr einflussreichen Hoteliers vertreten sind. Die Bilder der vergangenen Tage seien "eine Beleidigung aller Bürger", so der Verband in einer Pressemitteilung.

Die "Hunderte von jungen Leuten", die sich teilweise ohne Masken an der Playa de Palma drängeln, seien größtenteils nicht geimpft und "könnten jeden anstecken", heißt es in der Erklärung weiter. Man fordere die Balearen-Regierung auf, "ein für alle Mal" Schluss mit den Trinkgelagen an der Playa zu machen. "Das Problem liegt nicht in den Clubs, sondern auf der Straße", so der Unternehmerverband. "Billig-Supermärkte und fliegende Händler", die die Feiernden mit Getränken versorgen und Ordnungshüter, die nicht ausreichend eingreifen würden, seien die Ursache des Problems. /tg