Sind sie von ihrer vorgesehen Reiseroute abgekommen? Oder sollte hier eine neue Route erprobt werden? Erstmals hat die Polizei auf Mallorca in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (9.6.) auch im Südwesten der Insel ein Boot mit Migranten aufgegriffen.

Die insgesamt 17 Männer seien zwischen 23.45 Uhr und 0.40 Uhr im Meer vor Port Adriano (El Toro, Gemeinde Calvià) "abgefangen" worden, heißt es in einer Pressemitteilung der spanischen Regierung. Ihr Gesundheitszustand sei "offenbar" gut, man habe sie mittlerweile nach Palma an die Nationalpolizei überstellt.

Auf Mallorca legen regelmäßig kleine Boote aus Algerien an, normalerweise steuern sie aber den Cap de Ses Salines, den südlichsten Punkt der Insel an. Meist werden die Boote etwa in den Gewässern des Nationalparks Cabrera schon im Vorfeld durch ein Überwachungssystem geortet.

Zuletzt hatte die spanische Küstenwache am Montagabend (7.6.) etwa zehn Seemeilen südöstlich von Cabrera ein Boot mit 21 Menschen an Bord aufgebracht. Auch diese Migranten wurden mit Hilfe der Seenotrettung in den Hafen von Palma de Mallorca gebracht. Von Mallorca aus werden sie gewöhnlich auf das spanische Festland überstellt, um von dort des Landes verwiesen zu werden.

Im Jahr 2020 erreichten insgesamt 112 Flüchtlingsboote die Balearen, darunter 77 die Insel Mallorca. 1.464 Menschen kamen in den Booten an, 1.046 davon erreichten Mallorca.

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