Ein bislang anonym gebliebener Mallorca-Resident wird wohl mächtig Ärger bekommen diese Tage. Inspektoren der Umweltbehörde haben in einem geschützten Küstenstreifen zwischen Santa Ponça und El Toro ein mit Beton und Metall errichtetes kleines Privatparadies entdeckt. Ein Anwohner in dem zur Großgemeinde Calvià gehörenden Gebiet im Südwesten der Insel hat sich offenbar Aussichtsplattformen angelegt - mit Blick auf die vorgelagerten Malgrats-Inseln -, sowie Wendeltreppen in den Klippen montiert und sich einen privaten Strandzugang betoniert.

Der Fall wird noch von den Behörden untersucht, aber legal - das lässt sich unschwer erkennen - sind diese Konstruktionen mit großer Sicherheit nicht. Direkt an der Küste darf ohnehin nicht gebaut werden. Zusätzlich gehört der Streifen zum Schutzgebiet Red Natura 2000. Die Inspektoren haben die gesammelten Informationen an die in Madrid sitzende zuständige Küstenbehörde geschickt.

Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, hatte eine Privatperson Anzeige erstattet. Die Inspektoren näherten sich der angegebenen Stelle über den Seeweg und trauten ihren Augen nicht. Die mutmaßlich illegalen Bauten betreffen eine Fläche von geschätzten 250 Quadratmetern. Die Fotos zeigen neben den auffälligen Wendeltreppen eine augenscheinlich mit Kunstrasen ausgelegte Aussichtsplattform sowie zementierte und durchaus geschmackvoll mit Natursteinmauern gesäumte Wege, die durch die Felsen bis zum Meer führen.

Ein kleiner Garten mit Bewässerungsanlage, Beleuchtung und Stromanschlüssen runden das private Mallorca-Paradies ab. Sogar einen Router für WLAN-Empfang wollen die Inspektoren ausgemacht haben. /tg