20 weitere mutmaßlich illegale Einwanderer hat die Polizei auf Mallorca am frühen Donnerstagmorgen (10.6.) an der Küste bei Santanyí aufgegriffen. Informationen der Delegation der spanischen Zentralregierung auf den Balearen zufolge waren die Personen bei guter Gesundheit. Ein Augenzeuge hatte die Polizei verständigt.

Die Guardia Civil suchte am Donnerstagvormittag nach einem Boot, mit dem die aufgegriffenen Personen wahrscheinlich die Insel erreicht hatten. Polizeiinformationen zufolge treibt das Boot wahrscheinlich vor der Küste.

Auf Mallorca legen regelmäßig kleine Boote an, die meist von der algerischen Küste aus starten. In der Regel steuern sie die Südspitze der Insel an. Erstmals wurden diese Woche in der Nacht auf Mittwoch (9.6.) auch Flüchtlinge im Südwesten der Insel entdeckt. Oft werden die Boote etwa in den Gewässern des Nationalparks Cabrera schon im Vorfeld durch ein Überwachungssystem geortet. Davor hatte die spanische Küstenwache am Montagabend (7.6.) etwa zehn Seemeilen südöstlich von Cabrera ein Boot mit 21 Menschen an Bord aufgebracht. Auch diese Migranten wurden mit Hilfe der Seenotrettung in den Hafen von Palma de Mallorca gebracht. Von Mallorca aus werden sie gewöhnlich auf das spanische Festland überstellt, um von dort des Landes verwiesen zu werden.

Im Jahr 2020 erreichten insgesamt 112 Flüchtlingsboote die Balearen, darunter 77 die Insel Mallorca. 1.464 Menschen kamen in den Booten an, 1.046 davon erreichten Mallorca.

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