Auf Mallorca soll ab Januar 2022 grüner Wasserstoff produziert werden. In der ehemaligen Zementfabrik von Cemex in Lloseta soll ab dann Treibstoff für fünf mit Wasserstoff betriebene Stadtbusse der Stadtwerke EMT in Palma de Mallorca hergestellt werden. Darüber hinaus soll die Fabrik Wärme und Energie für Hotels, Industrieanlagen und öffentliche Gebäude oder auch den Hafen von Palma de Mallorca erzeugen. Die Pläne scheinen nun langsam Form anzunehmen.

Die Fabrik soll sich aus der Energie speisen, die in zwei Fotovoltaikanlagen in Petra und Lloseta erzeugt wird. Die Investition beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro. Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol sowie der Industrieminister Pedro Yllanes trafen sich am Mittwoch (9.6.) mit Vertretern der beteiligten Unternehmen Enagas und Acciona sowie des Rathauses von Lloseta. Dort wurde betont, dass es sich bei dem Projekt auf Mallorca um das erste grüne Wasserstoffvorhaben im Rahmen des EU-Modellprojekts in Südeuropa handelt.

In der Fabrik in Lloseta sollen im Jahr rund 300 Tonnen grüner Wasserstoff - also der derzeit umweltfreundlichste Wasserstoff - erzeugt werden, die zu 100 Prozent aus Fotovoltaikanlagen kommen. Der CO2-Ausstoß soll damit um 20.700 Tonnen im Jahr reduziert werden.

Angestoßen hatte das Projekt in der vergangenen Legislaturperiode der sozialistische Landesminister Marc Pons. Doch das Energieressort wurde im Frühjahr dem Industrieministerium zugeordnet, das nun der Podemos-Politiker Pedro Yllanes mit einem neuen Team leitet. Zu dem Energiewende-Paket gehören neben der Wasserstofffabrik auf dem Gelände des ehemaligen Zementwerks genau genommen auch zwei Solarparks, ein Vertriebszentrum in Inca, die Versorgung von Hotels in der Bucht von Alcúdia sowie Wasserstofftankstellen für Mietwagen oder Linienbusse. /jk