Als gäbe es kein Corona mehr: Die Ortspolizei von Palma de Mallorca hat am Dienstagabend (15.6.) ein Konzert in der Stierkampfarena der Stadt beendet, nachdem die abgesprochenen Hygiene- und Sicherheitsvorgaben von den Teilnehmern systematisch missachtet wurden. Die Organisatoren des Konzerts RFB Music "Erasmus", das sich vor allem an Schüler und Studenten richtete, müssen mit einer hohen Geldstrafe rechnen.

Die Party, bei dem vor allem Reggaetonmusiker und Jugendidole wie Maikel de la Calle, Aina da Silva oder Jeipy auftraten, war von der Balearen-Regierung im Vorfeld genehmigt worden. Allerdings unter der Bedingung, dass maximal 1.200 Zuhörer zugelassen werden, dass an Jugendliche kein Alkohol verkauft wird und dass die sonst gängigen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden. Ferner gab es die Auflage, dass die Konzertgäste den Abend im Sitzen verbringen sollten. 200 Personen sollten in der Mitte der Arena sitzen, weitere maximal 1.000 auf den Tribünen.

Am späten Abend wurde die Polizei verständigt, weil die Corona-Regeln offensichtlich systematisch nicht beachtet wurden. Die Sicherheitskräfte waren mit der Situation vollkommen überfordert. Die Ortspolizei fand die zumeist jugendlichen Gäste eng an eng vor der Bühne tanzend vor. Andere Konzertbesucher, viele davon minderjährig, lagen aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums auf dem Boden. Wie die Zeitung "Última Hora" berichtete, hätten zahlreiche ältere Konzertgäste Alkohol gekauft und an Minderjährige weitergegeben.

Zusätzlich hatten mehrere Gruppen von jungen Leuten bereits in den Stunden vor dem Konzert rund um die Stierkampfarena vorgeglüht und erhebliche Mengen Alkohol zu sich genommen. Während der Party hatte kaum jemand eine Maske auf.

Ursprünglich war für Sonntagabend (20.6.) ein zweites Konzert desselben Veranstalters in der Stierkampfarena geplant. Was damit geschieht, ist bislang unklar. Auch wie hoch die Strafe für den Veranstalter sein wird, steht noch nicht fest. /jk