In einem spanienweit koordinierten Polizeieinsatz haben Guardia Civil und Nationalpolizei einen besonders raffinierten Autoschieber-Ring hochgenommen, der auf Mallorca anscheinend eine große Werkstatt betrieben hatte.

Festnahmen gab es nicht nur auf den Balearen, sondern gleichzeitig auch in Alicante, Badajoz, Córdoba, La Coruña und Valencia. Insgesamt wurden zehn Personen festgenommen, vier von ihnen auf Mallorca, drei in Córdoba, zwei in La Coruña und eine in Valencia. Spanienweit führten die Ermittler 17 Hausdurchsuchungen durch. Die meisten Fahrzeuge wurden in Palma de Mallorca sichergestellt.

Den Ermittlungen der Guardia Civil zufolge gingen die mutmaßlichen Autoschieber folgendermaßen vor. Zunächst kauften sie Unfallwagen preisgünstig auf. Dann stahlen sie vergleichbare Modelle - meist besonders teure Modelle - und statteten sie mit den Kfz-Kennzeichen und Papieren der aufgekauften, also legalen, Autos aus. Diese manipulierten Wagen wurden dann in Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden verkauft.

In Palma de Mallorca verfügte die Bande über eine große Werkhalle, in denen die Wagen für den Verkauf vorbereitet wurden. Darin fanden die Polizisten 32 Kraftwagen, ein großes Ersatzteillager, 45 Nummernschild-Paare sowie teilweise manipulierte Autopapiere.

Spanienweit beschlagnahmte die Polizei 63 Fahrzeuge und knapp 15.000 Euro in bar. Unter den sichergestellten Werkzeugen und Maschinen befand sich auch Material, um Autos - mechanisch oder durch digitale Türöffner - zu knacken. Gleichzeitig blockierten die Ermittler die Konten von 14 verschiedenen Firmen. /tg