Am 11. und 12. Juli dröhnen die Motoren. Nicht auf der Rennbahn, sondern im Wasser. An diesem Wochenende findet die „V. Raid Dragonera“ statt, zu der sich bislang rund zwei Dutzend Rennbootteams aus ganz Spanien angemeldet haben. Erstmals wird das für Schlauchboote mit Festrumpf (RIBs) ausgeschriebene High-Speed-Rennen nicht vom Festland aus nach Mallorca führen, sondern rund um die Insel gefahren. Damit, so der Mitorganisator des Rennens, Enrique Curt, werde den Wünschen der mallorquinischen Piloten Rechnung getragen, die seit Jahren das Gros der Teilnehmer stellen. Auch spielten sicherheitstechnische Einwände eine Rolle. „Ein kleines Boot ist auf hoher See im Notfall nur schwer zu finden.“

Bereits am Freitag, 10. Juli, treffen sich die teilnehmenden Teams im Start- und Zielhafen Puerto Portals zur Vermessung ihrer Boote und der definitiven Zuordnung in die entsprechenden Leistungsgruppen. Insgesamt wird dann am Samstag in fünf Gruppen gestartet. Alle eingeschriebenen Boote müssen länger als sechs Meter sein. Je nach Motorleistung werden sie dann den verschiedenen Leistungsgruppen Alfa, Bravo, Charlie, Foxtrott und Turismo zugeordnet. Die Turismo-Gruppe ist in diesem Jahr neu. In ihr sind Skipper am Start, die es gemütlicher angehen lassen. Sie fahren ebenso um die Insel wie der Rest, werden aber nicht gewertet.

Die RIBs der Gruppe Foxtrott haben die mächtigsten Motoren. Sie haben keine Leistungsbeschränkung und sind mit Außenbordern bestückt, die mehr als insgesamt 500 PS haben oder deren Innenborder stärker als insgesamt 680 PS sind.

Der Startschuss fällt am Samstag, 11. Juli, um 7.30 Uhr in Puerto Portals. Dann rasen die Boote in Richtung Dragonera, umrunden die Insel einmal und brausen nach Port de Sóller weiter. Die Gesamtstrecke der ersten Etappe beträgt 39,25 Seemeilen (etwa 73 Kilometer). Von Sóller aus findet eine Überführungsetappe statt, die nicht gewertet wird. Es sei denn, die Teilnehmer brauchen länger als die vorgegebene Höchstzeit von 2,30 Stunden. Dann gibt es Strafpunkte.

Um 17.30 Uhr ist ein Kurzstreckenrennen von Port de Pollença nach Port d‘Alcúdia angesetzt. Dabei handelt es sich um ein 11,04 Meilen langes Zeitfahren, bei dem die Boote einzeln starten.

Anschließend wird der erste Renntag ausgiebig gefeiert.

Am Sonntag starten die Teams ab 8.30 Uhr von Port d‘Alcúdia zur Überführungsfahrt nach Sa Ràpita (59,44 Meilen, Dauer maximal vier Stunden). Um 15.00 Uhr beginnt das dritte Zeitfahren. 22,2 Seemeilen gilt es, schnellstmöglich zu bewältigen.

Um die Rennen von Land aus zu beobachten, empfehlen sich die Starts und das Zeitfahren in der Bucht von Pollença von Port de Pollença nach Port d‘Alcúdia. „Vor allem bei diesem kurzen Rennen wird es spektakuläre Manöver geben, die auch vom Ufer aus zu sehen sein werden“, hofft Enrique Curt. Zum einen seien die Boote recht nah, zum anderen müssten sie auch eine Wendeboje umfahren und nicht nur geradeaus brettern.

Gewonnen hat jeweils das Boot, das in seiner Klasse die schnellste Zeit und damit auch die wenigsten Strafpunkte herausgefahren hat. Besonders gute Chancen auf einen Platz auf dem Podest haben bislang die Teilnehmer der Gruppe Charlie. Sollte es dort keine Meldungen mehr geben, ist bei derzeit drei Startern zumindest Bronze sicher.