Der Zustrom deutscher Einwanderer auf Mallorca hält weiter an. Verändert hat sich im Laufe der Zeit allerdings ihr Profil. Bei den ersten Zusiedlern handelte es sich meist um ältere Stammurlauber, die sich in den 60er und 70er Jahren dazu entschlossen, ihren Lebensabend auf der Insel zu verbringen. Ihnen folgte in den 80er und 90er Jahren eine bunte Schar von Handwerkern, Inneneinrichtern, Immobilienmaklern, Gastronomen und anderen Geschäftsleuten, die sich auf Mallorca eine neue Existenz aufbauten.

Seit dem Jahrtausendwechsel zieht es nun die dritte Generation von deutschen Einwanderern nach Mallorca. Sie nutzen vor allem die Kontakte zu bereits hier lebenden Bekannten oder Familienangehörigen, um auf der Insel Fuß zu fassen. Für die Balearen ist der kontinuierliche Flow von Investitionen deutscher und anderer europäischer Zuwanderer insbesondere bei der gegenwärtigen Konjunkturflaute mehr als nur Balsam für die Wirtschaftsseele. Denn während gerade spanische Verbraucher dank hoher Bankzinsen, drückender Kredite und hoher Arbeitslosigkeit derzeit unter einem regelrechten Inflations-Schock stehen, herrscht bei den Deutschen trotz steigender Benzin- und Lebensmittelpreise im eigenen Land eine wesentlich optimistischere Verbraucherstimmung. Und die kann bekanntlich ansteckend sein.

Bleibt die Frage nach dem Grund dafür, warum es immer noch so viele Deutsche nach Mallorca zieht. Für eine Antwort muss wohl das gängigste Auswanderungsmotiv herhalten, und das ist ganz einfach das Klima. Ob Schönwetter allein für die Mehrzahl deutscher Neu-Mallorquiner reichen wird, auf der Insel dauerhaft glücklich zu sein, wird sich zeigen. Denn sowohl für alte als neue Zuwanderer gilt: Auch auf Mallorca können Träume wie Seifenblasen platzen.