Für 173 Beschäftigte der traditionsreichen Armaturenfabrik Buades hat das Jahr mit einer Hiobs­botschaft begonnen. Nach 165 Jahren Geschichte muss das Unternehmen wohl schließen. Aus der Warte der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten ist dies nur eine Fußnote, für den einzelnen Arbeiter und seine Familie bedeutet es jedoch einen schweren Schlag. Einige von haben ein ganzes Leben in der Fabrik­halle verbracht und stehen jetzt vor einer ungewissen Zukunft.

Dabei war es ein Wunder, dass sich das Unternehmen überhaupt so lange auf dem Markt halten konnte. Denn Mallorca ist kein Industriestandort und wird es auch niemals werden. Zu den im globalen Vergleich höheren Lohnkosten kommen durch die Insellage Mallorcas auch noch höhere Transportkosten hinzu. So lange die Bauwirtschaft brummte, so lange gab es auch für die Armaturen von Buades Bedarf. Doch damit ist es jetzt erst einmal vorbei. Die kleine Fabrik in Binissalem hat auf Dauer kaum Überlebenschancen. Dies scheint man auch bei der balearischen Landesregierung so zu sehen, die die Schließung zwar zur Kenntnis genommen hat, aber bislang nur halbherzig um die Arbeitsplätze in Binissalem kämpft.

Doch die bevorstehende Schließung der zum Teka-Imperium gehörenden ­Fabrik hat noch einen weiteren Aspekt, weil hinter dem Konzern ein Deutscher steht, der seit Jahrzehnten auf Mallorca lebt und der nicht nur Buades besitzt. Ihm und seiner Familie gehören auch ein Sporthafen, ein ganzer Weiler samt angeschlossenem Weingut, ein Luxushotel sowie das beste Restaurant der Insel. Klaus Graf ist kein Nobody. Er mag gute Gründe für die Schließung haben - er sollte sie auch öffentlich darstellen. Zumindest eine persönliche Erklärung hätten seine Angestellten verdient. Sich einfach in Schweigen zu hüllen, nährt zusätzlich das Bild des alemán frío, des gefühlskalten Deutschen.