Lassen Sie es uns klipp und klar sagen, auch wenn es wehtut: Als vielfliegende Mallorca-Residenten sind wir ausgeprägte Klimasünder. Das ist eine Erkenntnis, der wir am liebsten aus dem Weg gehen. Privat, weil wir erst durch die guten und häufig genutzten Flugverbindungen auf Mallorca so leben können, wie wir hier nun mal als Deutsche, Schweizer und Österreicher leben. Und öffentlich, weil an diesen Flugverbindungen Zehntausende Arbeitsplätze, ja, das Wohl der ganzen Insel hängt – und das in diesen schwierigen Zeiten.

Es ist die lokale Version des globalen Dilemmas zwischen Wohlstand und Klimaschutz, wie es bis diesen Donnerstag auch in Kopenhagen verhandelt wird. Die Versuchung ist groß, die ganze Angelegenheit einfach zu ignorieren und weiterzumachen wie bisher. In den allermeisten Fällen erliegen wir ihr.

Doch weggucken bringt nichts. Unsere Generation mag sich noch energieverschwenderisch durchwurschteln, für die, die auf uns folgen werden, gilt das ganz sicher nicht mehr. Auch diese Erkenntnis hat sich ja mittlerweile durchgesetzt. Es gilt zu überlegen, was zu tun ist, und dementsprechend zu handeln. Die Fluggesellschaften haben sich bereits auf die Suche nach Lösungen gemacht: von Flugzeugen, die weniger Kerosin verbrauchen, und einer Optimierung des Streckennetzes ist da die Rede. Das sind neben dem Emissionshandel vielversprechende Ansätze, die jedoch erst nach und nach in die Praxis umgesetzt werden.

Andere drängen auf das Prinzip Ökosteuer, also mit ordnungspolitischen Eingriffen die Flüge zu verteuern. Wahrscheinlich würde auch das Wirkung zeigen. Besser wäre es allerdings, wenn wir uns als mündige Bürger selbst überlegen würden, wie viele Flüge wir vertreten können und welchen Ausgleich wir für den überdurchschnittlichen C02-Ausstoß anbieten können. Wir müssen es nur tun.