Hinter der vor Kurzem gegründeten Stiftung Jaime III, die sich dem Kampf für die mallorquinische Sprache verschrieben hat, stecken namhafte Inselpersönlichkeiten. Gabriel Barceló etwa, dessen Vater eben jenen Touristik­konzern gegründet hat, der gerade ein sensationelles Umsatzplus für 2013 vermelden durfte. Es mangelt somit weder an Einfluss noch an finanziellen Mitteln - wobei insbesondere Letzteres in Zeiten leerer, öffentlicher Kassen ein klarer Vorteil ist, wenn man etwas bewegen möchte. Nur leider ist das, was die Herren der Stiftung vorhaben, durchaus zu hinterfragen.

Natürlich kann jeder mit seinem Vermögen anstellen, wonach ihm der Sinn steht. Die Stiftung Jaime III hat sich für den Bildungsbereich entschieden, mit Privat­spenden sollen eine Stilfibel für den korrekten Gebrauch des Mallorquinischen oder gar neue Lehrbücher im Inselidiom finanziert werden. Die Fibel hat die Landes­regierung soeben vorgelegt, und die Schulbücher sind schon jetzt zum Großteil auf Mallorquinisch. Wäre es da nicht sinnvoller, beispielsweise Lehrmaterialen auf Englisch anzuschaffen? Die sind an den meisten Schulen noch Mangelware, sodass es mit dem dreisprachigen Unterricht schon alleine deshalb nichts werden kann.

Abgesehen davon ist das Vorhaben aber vor allem deshalb infrage zu stellen, weil es den Konflikt um das Drei-Sprachen-Modell unnötig weiter befeuert. Das Ansinnen der Landesregierung, dass Mallorcas Schüler besser Englisch lernen sollen, droht schon jetzt im Kampf Spanisch versus Katalanischen unterzugehen. Nun noch einen Streit anzuzetteln, welches die wahre Insel­sprache ist, könnte ihm endgültig den Todesstoß verpassen. Und Mallorca würde einmal mehr den Anschluss ans 21. Jahrhundert verpassen. Wobei die Stiftungsgründer das Beherrschen von Fremdsprachen durchaus zu schätzen wissen. Einer von ihnen schickt seine Tochter auf eine internationale Schule, und die Website des Barceló-­Konzerns steht in neun Sprachen zur Verfügung. Mallorquinisch ist nicht dabei.