Die Playa de Palma auf Mallorca ist nicht mehr das, was sie mal war. Sie ist aber auch noch nicht das, was sie mal sein soll. Mallorcas wichtigste Touristenzone steckt mitten in einer Metamorphose - und je nachdem wo und zu welcher Tages- und Nachtzeit man sich aufhält, bekommt man die alte oder die neue Playa zu Gesicht.

Viele Anwohner leiden weiterhin in ähnlicher Intensität unter den Kollateralschäden des Partytourismus. Saufgelage, Ruhestörung, peinliche Auftritte in der Öffentlichkeit - die Ordnungshüter werden wie in den vergangenen Jahren der Exzesse nicht Herr. Trauriger Höhepunkt in diesem Sommer war eine Messerattacke, bei der die Polizei den Angreifer mit einem Beinschuss außer Gefecht setzen musste. Investitionen der öffentlichen Hand lassen auf sich warten - so einige Gehwege, Grünanlagen oder auch die provisorischen Straßenlaternen an der Promenade geben ein trauriges Bild ab. Und über allem liegt weiterhin der Schatten im Korruptionsskandal Cursach.

Aber in diesem zeigt sich auch, wie sich die Dinge ändern. Die Stadt Palma - getrieben von der Justiz - hat sich mit dem Konzern angelegt und macht dem Megapark strenge Auflagen. Es herrscht ein neuer Ton bei der Ortspolizei, Erfolge werden offensiv in den sozialen Medien inszeniert. Mit der bevorstehenden Neuauflage der Benimmregeln dürfte sie eine gute Ausgangsbasis für die neue Saison haben. Und endlich nehmen einige Projekte zur Instandsetzung der Infrastruktur konkrete Form an. Investitionsfreudige Hoteliers, innovative Wirte und genervte Anwohner haben berechtigte Hoffnung, dass 2019 ein bisschen mehr der künftigen Playa zu sehen sein wird.

Report: So lief die Saison an der Playa de Palma