Beim Rückblick auf das Jahr 2018 auf Mallorca überschattet ein Thema alle anderen Ereignisse auf einer Insel, die ohnehin stets im Fokus der Medien steht. Die Flutkatastrophe von Sant Llorenç am 9. Oktober war eine menschliche Tragödie mit weitreichenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen. Die Debatte über Prävention und Warnung vor Naturkatastrophen, die enorme Schadensbilanz, aber auch der Zusammenhalt bei der Bewältigung sind Aspekte, die über das zu Ende gehende Jahr hinausstrahlen. Noch lange Zeit werden die Toten betrauert, die Helden geehrt, die Schäden repariert - nur der Zusammenhalt, der dürfte schnell wieder dahin sein.

Die ideologischen Gräben, die auf den Balearen wie in ganz Spanien die Gesellschaft spalten, werden derzeit tiefer, die Polarisierung nimmt zu, die politische Mitte wird ausgedünnt. Wo Mallorcas linkes Lager den katalanischen Separatisten die Treue schwört und im rechten Lager mit Vox eine rechtsextreme Partei umworben wird, fällt der Konsens in zentralen Fragen noch schwerer. Da ist es mehr als eine Anekdote am Rande, wenn die oppositionelle PP im Balearen-Parlament zusammen mit Podemos gegen das Budget für die Tourismuswerbung stimmt. Solche verantwortungslosen Spielchen geben einen Vorgeschmack auf ein Jahr, das im Zeichen der Regionalwahlen stehen wird. Wir wollen optimistisch sein und hoffen auf Debatten mit guten Argumenten statt Streit mit leeren Floskeln, Konzepten für die Zukunft statt folkloristische Rhetorik sowie den Willen zum Konsens statt infantiler Beschimpfung des politischen Gegners. In Sant Llorenç haben - zumindest für kurze Zeit - ja auch alle zusammen für Mallorca angepackt.

Zombies in Capdepera, Tod nach Prügelei im Drogendorf Son Banya, Bauchi besetzt die Becker-Finca und Portugiesische Galeeren verderben den Badespaß: Lassen Sie das Jahr 2018 auf Mallorca auf unserem 24-seitigen Jahresrückblick im E-Paper Revue passieren:kiosk.mallorcazeitung.es