Dass es einfach werden würde, hat wohl keiner geglaubt. Zu viele wirtschaftliche Interessen sind im Spiel bei der illegalen Ferienvermietung auf Mallorca, zu viele Akteure, zu viele bürokratische Hürden. Und zu lange läuft schon das ertragreiche Business im Schwarzmarkt. Die Probleme zeigen darüber hinaus, dass eine Regionalverwaltung bei internationalen Konzernen an ihre Grenzen stößt. Auch andernorts in Europa treiben Plattformen wie Airbnb, Uber und Co. die Politik vor sich her.

Klar ist aber auch: Allein mit einer Drohkulisse in Form von vollmundigen Ankündigungen, höheren Geldstrafen und einer Handy-App mit einem Verzeichnis legaler Vermieter ist dem vielschichtigen Problem nicht beizukommen. Es scheint so, als habe das balearische Tourismusministerium fast alle Energien auf das komplexe Regelwerk konzentriert, auf eine in der Tat ausgewogene und konsensorientierte Lösung. Das alles hilft aber nichts, wenn sich weiterhin nur einige der Anbieter darum scheren. Dass anderthalb Jahre nach Inkrafttreten noch immer keine einzige zusätzliche Inspektorenstelle besetzt ist, lässt sich auch mit administrativen Zwängen nicht schönreden. Auch der Inselrat ist eine öffentliche Verwaltung und hat es in derselben Zeit geschafft, seine Behörde zum Kampf gegen Schwarzbauten kräftig auszubauen, illegale Gebäude im Wochentakt abzureißen und mit den Geldbußen sogar Gewinne zu erwirtschaften. Das balearische Tourismusministerium hat große Hoffnungen bei genervten Nachbarn sowie von der Wohnungsnot betroffenen Mietern geweckt. Jetzt muss es seinen Teil der Lösung beitragen.

Den ausführlichen Report lesen Sie in der MZ 981 vom Donnerstag (22.2.) sowie im E-Paper diesen Datums.