Und nun auch noch ein Waldbrand - an den aneinandergereihten Stränden von Sa Ràpita, Ses Covetes und Es Trenc wird wie an kaum einem anderen Beispiel deutlich, wie schwer es ist, auf der Ferieninsel Mallorca die Natur zu schützen. Die von Kiefernwäldern gesäumten Dünen sind ein hoch fragiles Ökosystem. Wie aufwendig es ist, diese Landschaft zu erhalten oder wieder aufzuforsten, davon berichtet in der MZ-Printausgabe vom 15.8. auch ein Mitarbeiter der Naturschutzbehörde.

Eine zentrale Rolle fällt dabei dem angeschwemmten Seegras zu, das zumindest bis Anfang der Woche noch in Sa Ràpita und Ses Covetes lag. Ohne die Posidonia würden die Strände über kurz oder lang vom Meer weggeschwemmt. Die Entscheidung der Landesregierung, sie zunächst liegen zu lassen, war richtig. Das hat dem Strand gutgetan. Das Problem aber ist, dass wir diesen Küstenabschnitt nach wie vor weniger als Naturpark betrachten, zu dem er ja erklärt worden ist, sondern als Erholungsgebiet.

Dass das dunkle Seegras den Zugang zum türkisblauen Wasser an ihrem Strand erschwerte, hat viele Badegäste sehr wütend gemacht. Die Landesregierung ist letztlich eingeknickt. Das dürfte auch damit zusammenhängen, so darf man vermuten, dass unter den Erbosten mindestens ebenso viele Einheimische, also Wähler, wie Ausländer waren. Halb Palma schätzt den Besuch dieser Strände, viele urlauben in Sa Ràpita oder Colònia de Sant Jordi. Demnächst kommt man dort über die ausgebaute Schnellstraße zwischen Llucmajor und Campos sogar noch schneller hin.

Bis dieser Naturpark in den Köpfen der Menschen ankommt, dürfte es hingegen noch ein langer Weg sein. Hoffen wir, dass Es Trenc ihn übersteht.