Es stimmt: Mallorca ist ein guter Ort, um Kinder aufzuziehen, zumal wenn das auf einem Dorf geschieht. Die Menschen sind Kindern gegenüber freundlicher und offener eingestellt als beispielsweise in Deutschland. Die Möglichkeiten, sich an der frischen Luft auszutoben, am Strand, in den Bergen oder auf dem Dorfplatz, sind beneidenswert.

Der Nachwuchs lernt spielerisch zumindest eine, häufig gleich mehrere Sprachen, was uns Erwachsenen ja bekanntlich schwerer fällt. Und die eine oder andere gute Schule gibt es auch. Doch es gibt auch einiges, was Eltern bedenken sollten. Vor allem nicht die eigene Freude am Lebensmittelpunkt Mallorca unhinterfragt auf die Kinder projizieren. Insbesondere für Kinder ab etwa acht Jahren kann der Umzug in ein ganz anderes sprachliches und gesellschaftliches Umfeld traumatisch sein. Die Gefahr, dass sie zeit ihres Lebens ein Gefühl der Entwurzelung mit sich herumtragen werden, ist groß.

Ob Mallorca tatsächlich Heimat für sie wird, ist auch bei den Kleineren längst nicht ausgemacht und hängt unter anderem davon ab, inwieweit die Eltern willens sind, sich auf die Insel einzulassen. Nun lässt sich einwenden, dass Kinder mit Identitätsfragen heute längst keine Einzelfälle mehr sind.

In Gemeinden mit hohem Ausländeranteil gibt es viele ihrer Sorte. Für den Einzelnen, der daran knabbert, ist das jedoch ein schwacher Trost. Und schließlich: Wie so vieles hängt alles davon ab, über wie viel Geld die Eltern verfügen. Kinder wenig begüterter Ausländer und Einheimischer wachsen ganz anders auf Mallorca auf.