Es sind nicht nur die Kohlekraftwerke, der Luftverkehr oder die Fleischesser, die die Klimaerwärmung vorantreiben. Auch die Bauwirtschaft hat einen erheblichen Anteil. So macht sie allein rund ein Zehntel des weltweit freigesetzten CO2-Ausstoßes aus, Tendenz steigend, weil vor allem in den schnell wachsenden Städten in Asien viel gebaut wird. Auch darüber werden die Politiker dieser Tage beim Klimagipfel in Madrid sprechen müssen.

In der vergangenen Ausgabe der MZ haben wir an dieser Stelle eine Lanze für die Gebäude-Inspektionen gebrochen und gefordert, dass diese Checks einen Schritt weitergehen müssen. Die Eigentümer müssen per Gesetz dazu verpflichtet werden, sich etwa um eine adäquate Dämmung zu kümmern. Und für Neubauten gilt: Unsere Häuser müssen nachhaltiger gebaut werden. Angekommen ist das noch nicht überall. Die Antwort zweier namhafter Architekten auf Mallorca auf die Frage, ob sie denn den Bau eines Mehrfamilienhauses aus Holz verantwortlich leiten würden, lautete: „Nein, mit Holz bauen wir hier nicht."

Dabei sind die Vorteile eines Holzhauses inzwischen bekannt. Die Bewohner leben gesünder als in einem herkömmlichen Bau aus Beton. Das Holz ist beständiger und ästhetisch ansprechender. Und es ist ein auf natürliche Weise nachwachsender Rohstoff, der keine industrielle Herstellung nötig macht. Und auch die im Zusammenhang mit der Klimadebatte immer wieder gehörte Ausrede, Klimaschutz sei doch viel zu teuer, zieht hier nicht. Der Bau eines Holzhauses würde nicht einmal mehr als ein herkömmliches Haus kosten.