Nach tagelangem Drängeln hat die Balearen-Regierung endlich in Madrid erreicht, dass der Personenverkehr per Flug und Schiff auf die Inseln weitgehend eingestellt wird. Das war überfällig - und zwar nicht, weil die Insel unter Quarantäne gestellt werden muss, wie im Vorfeld manch einer befürchtete und unverantwortlich spekulierte, sondern weil sie geschützt werden muss vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus durch Reisende aus besonders betroffenen ­Regionen. Namentlich vor allem aus Madrid, wo etwa die ­Hälfte aller spanienweiten Fälle registriert wird.

Gut möglich, dass diese Abschottung zu spät kommt - seit die Pandemie in der Hauptstadt außer Kontrolle geriet, sind Dutzende Flüge von dort in Palma gelandet -, vollzogen werden musste sie ­trotzdem. Nun also die Abschottung. Wenn die letzten ­Urlauber die Insel verlassen haben, werden auf absehbare Zeit keine neuen hinzukommen - eine wirtschaftliche Katastrophe für eine Insel, die nicht ausschließlich, aber doch zu einem beträcht­lichen Teil von ihnen lebt.

Die Abschottung bedeutet aber auch, dass diejenigen von uns, die wir hier als Deutsche, Österreicher oder Schweizer ganz oder auch einen Teil des Jahres leben, Mallorca vorübergehend nicht mehr verlassen können. Auf der Insel der ­Vielflieger und Pendler ist das eine vollkommen neue Erfahrung. Wir bleiben hier, ebenso natürlich wie die Mallorquiner, aber auch die Festlandspanier, Osteuropäer, Lateinamerikaner, Marokkaner oder Chinesen, die es hierhin verschlagen hat.

Wir alle zusammen sind die Insel. Lassen Sie uns gegenseitig beistehen in den extrem schwierigen Zeiten, die uns nun wohl bevorstehen.

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