Dritte Woche Ausgangssperre auf Mallorca - und die neue Ausgabe der MZ vom Donnerstag (2.4.) trägt den bezeichnenden Titel "Corona ist Kopfsache". Weitgehend aus dem Homeoffice heraus haben die Redakteure der Mallorca Zeitung zusammengetragen, wie die Menschen auf Mallorca mit der Pandemie umgehen.

Das Titelfoto zeigt die 18-jährige Autistin Alisenda, die auch während der weiterhin geltenden Ausgangssperre in Begleitung das Haus verlassen darf - und sich dafür von Nachbarn beschimpfen lassen muss. Das Bild - eine Doppelbelichtung - machte Tolo Ramón, ein Kollege unserer spanischen Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".

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Wie schnell sich die Nachrichtenlage in diesen Tagen verändert, musste Redakteur Johannes Krayer bei seinem Artikel über die Bauwirtschaft auf der Insel feststellen. Zum Zeitpunkt der Recherche am Donnerstag und Freitag war das Bauen noch erlaubt, viele Interviewpartner forderten einen Baustopp. Der dann mit dem neuen Dekret am Samstag auch tatsächlich kam. Womit dann allerdings auch nicht alle zufrieden waren, wie Krayer bei einer neuen Runde von Anrufen feststellte.

Weitere Aspekte der Corona-Krise: MZ-Vize Frank Feldmeier analysiert die Corona-Kurve der Balearen und beschreibt, wie die Landesregierung dank eines mallorquinisch-chinesischen Netzwerkes einen Direktimport des benötigten Schutzmaterials aus China organisiert hat. Johannes Krayer beleuchtet, welche Tests auf Mallorca bislang überhaupt zum Einsatz kommen, Tom Gebhardt beschreibt im Detail, auf welche staatlichen Hilfen sich jetzt Mieter, Kleinunternehmer oder Selbstständige einstellen können. Und Spanien-Korrespondent Thilo Schäfer beschreibt die in Südeuropa aufkommenden Ressentiments gegenüber den Niederländern und Deutschen, die sich mit einer Vergemeinschaftung der Schulden so schwer tun und deswegen als unsolidarisch wahrgenommen werden.

Auch die Recherche über die Folgen der Kurzarbeit und die Freistellung von Mitarbeitern (ERTE) gestaltete sich kompliziert. Kollegin Lisa Herding bekam von den Gesprächspartnern zu hören, dass sie so sehr im Stress seien, dass ein Termin frühestens in zehn Tagen möglich sei. Die Arbeit habe sich angesichts der vielen Fragen und Anträge "vertausendfacht". Der Artikel, der dabei herauskam, heißt "Chaos-Regelung".

Neben den wirtschaftlichen Aspekten rücken zudem die psychologischen Folgen der Ausgangssperre immer stärker in den Vordergrund. Deutsche und mallorquinische Experten-Tipps, wie man am besten den Kindern in diesen Wochen beisteht, hat Redakteurin Simone Werner zusammengestellt.

Für ein Kollektiv auf Mallorca ist die Ausgangssperre hingegen nichts Neues: Die Nonnen des Klosters Santa Clara leben ohnehin in Klausur. Redakteurin Brigtte Rohm hat bei der Äbtissin Sor María Adoración angerufen und gefragt, wie sie das machen. Vielleicht können wir uns daran ja ein Beispiel nehmen.

40 Jahre lang hat Erzherzog Ludwig Salvator (1847-1915) das Mittelmeer bereist, er verbrachte viel Zeit auf Mallorca und hat die Landschaft und Kultur der Insel detailliert in seinen Büchern beschrieben. Wie Sie diesen digitalen Schatz im Internet kostenlos heben können, beschreibt MZ-Vize Lars Kreye. Aus seiner Feder stammt zudem eine Lesegeschichte, deren Recherche noch vor der Ausgangssperre stattgefunden hatte. Kathrin Eckelt, die seit 19 Jahren als Schornsteinfegerin auf Mallorcas Dächern tätig ist, zeigt uns ihren Arbeitsplatz. Was für eine Aussicht!

Wenn Köche aktuell nicht ihrer Leidenschaft in ihren Restaurants nachkommen dürfen, dann machen sie es halt online: Autorin Martina Zender stellt einige dieser "Home-Office"-Köche vor, die via Facebook oder Instagram zeigen, was sie derzeit ihren Familien kochen. Und trotz Corona darf auch der Spaß nicht zu kurz kommen, wie man etwa bei Roland Trettl sieht.

Dazu passend gibt es einen Service-Artikel von Barbara Pohle: Um zu retten, was auf den Feldern der Insel wächst, vertreiben viele Landwirte ihre Produkte jetzt frei Haus. Die Anbieter freuen sich auf Ihre Bestellung.

Börsenspezialist und Vermögensverwalter Martin Stötzel - seit Gründung der MZ im Jahr 2000 als Autor mit an Bord - liefert indes seine monatliche Einschätzung zur Lage an den Aktienmärkten, ganz im Vertrauen darauf, dass sich "die Welt auch nach Covid-19 noch drehen wird".

Dies alles in der neuen MZ-Ausgabe. Auf der Insel haben die meisten Verkaufsstellen weiterhin geöffnet - einen Kiosk aufzusuchen und sich eine Zeitung zu kaufen, um sich zu informieren, ist auch unter dem Alarmzustand ein gewährleistetes Grundrecht. Eine Liste der Verkaufsstellen finden Sie hier. Und das E-Paper gibt es hier. Das Einzelexemplar für alle Endgeräte kostet nur 1,90 Euro, das Monatsabo 7 Euro, das Jahresabo 49 Euro. Hier finden Sie alle Angebote im Überblick. /ff