Steht der Megapark, dieser riesige Partytempel für entfesselte deutsche Urlauber an der Playa de Palma, zum Verkauf? Fest steht: Bartolomé "Tolo" Cursach, der Mann, der in Mallorcas Nachtleben und darüber hinaus (fast) alle Strippen zog, ist gerade dabei, sein Imperium scheibchenweise zu veräußern. In der neuen Printausgabe und im E-Paper der Mallorca Zeitung macht sich Ingo Wohlfeil - als Ex-Chefreporter der "Bild Zeitung" ein ausgewiesener Playa-Experte - einen Reim aus Fakten und Gerüchten und lässt noch mal den filmreifen Werdegang der "schillerndsten Persönlichkeit", die Mallorca seit dem Schmuggler und Bankier Juan March (1880-1962) hervorgebracht hat, Revue passieren.

Während in Deutschland die Aufregung um Corona wieder anschwillt, beruhigt sich auf Mallorca die Lage. Zeit, sich mal in Ruhe mit jemanden zu unterhalten, der an vorderster Front tätig ist: Mariló Macià ist die Mikrobiologin, die im Landeskrankenhaus Son Espases unter hohem Druck die Testkapazitäten aufgebaut hat. Mittlerweile können dort bis zu 6.000 Proben am Tag ausgewertet werden. Tom Gebhardt blickt mit ihr auf die vergangenen sechs Monate zurück und bespricht mit ihr Fragen wie das Potenzial der neuen Schnelltests.

Ansonsten richtet sich die Aufmerksamkeit in Spanien und auf den Balearen immer stärker auf das gigantische EU-Hilfspaket, das die Folgen der Pandemie abfedern soll. Es heißt "Next Generation", ist aber vor allem, um im Englischen zu bleiben, der "Next Challenge": eine der Geldmenge entsprechende gigantische Herausforderung für die Politik und Verwaltung. Denn die EU will natürlich ganz genau wissen, was mit den Spanien zugestandenen 140 Milliarden Euro passieren soll.

Nun müssen in aller Eile tragfähige Konzepte und realistische Projekte erarbeitet werden. Wie sich das Ministerpräsident Pedro Sánchez in Madrid vorstellt, darüber berichtet unser Spanien-Korrespondent Thilo Schäfer. Auch auf Mallorca und seinen Nachbarinseln habe man sich schon an die Arbeit gemacht, heißt es im balearischen Finanzministerium. Man sei zuversichtlich, die Herausforderung zu meistern, berichtet Sophie Mono. Doch leider stimmen die Präzedenzfälle wenig hoffnungsvoll, schreibt Ciro Krauthausen in einem Leitartikel und erinnert an die großen Schwierigkeiten der balearischen Verwaltung, die Einnahmen aus der Touristensteuer zu kanalisieren. Hoffen wir das Beste.

Weitere Themen in unserem Lokalteil: Rückblick auf die Eröffnung vor 25 Jahren von Mallorcas größtem Kaufhaus, dem El Corte Inglés an den Avenidas. Und ein Überblick über die Diskussion rund um die Steinbrüche auf der Insel. 70 dieser offenen, schwelenden oder auch langsam heilenden klaffenden Wunden in der Landschaft gibt es auf Mallorca, wie Ralf Petzold berichtet.

Das passt nur bedingt zu der Mallorca-Idylle, die so viele Deutsche anzieht, aber es ist ja genügend Platz. Für unsere Serie "Auswanderer in Corona-Zeiten" hat sich Michael Wrobel mit Marc Rieke getroffen. Der Berliner Maskenbildner verdient sein Geld mit der Fertigung von Perücken und Haarteilen für Film und Fernsehen, baut sich jetzt aber ein zweites Standbein auf einer Finca bei Manacor auf.

Bereits einen Großteil ihrer Kindheit auf Mallorca verbracht hat indes Sandra Lipski. Die Frau ist ein Phänomen: Seit fast zehn Jahren organisiert sie von Los Angeles aus, wo sie inzwischen lebt, erfolreich das kleine, aber feine Evolution Mallorca International Film Festival. In einem Interview erzählt sie, was uns in der neuen Ausgabe ab dem 23. Oktober erwartet.

Fühlen sich die Einheimischen eigentlich eher als Mallorquiner oder als Spanier? "Depende", wie man auf Spanisch sagen würde: hängt ganz davon ab. Und zwar nicht nur von jedem Einzelnen, sondern von der Zeit, in der man lebt. Zwei Historiker, Antoni Mas i Forners und Pere Salas, haben kürzlich neue Bücher über die Identitätsfindung auf der Insel veröffentlicht. Johannes Krayer hat sich mit ihnen unterhalten.

Kommen wir zu den Bereichen Lebensart, Lebenskunst und Lebenswissen. Unsere Gastro-Autorin Martina Zender macht Appetit auf das achtgängige Menü für 50 Euro im neuen Ètic, einem an einen Bioladen angeschlossenes Restaurant in Sóller. Für das kulinarische Konzept am Abend zeichnet Zauberer Edu Martínez verantwortlich, der Feinschmeckern aus dem Brut in Llubí bekannt sein dürfte.

Unsere Redakteurin Simone Werner berichtet über die Wiederauflage eines legendären Pop-Rock-Wettbewerbs auf Mallorca. Unsere Garten-Expertin Barbara Pohle verrät, wo es die schärfsten Chilis der Insel gibt und wo man die daraus gefertigten Salsas Martínez kaufen kann. Unser Wanderführer Roland Otto schlägt ganz in der Nähe eine klassische Tour vor. Unser Redakteur Ralf Petzold erklärt, wie man auf Mallorca ein Auto verschrottet.

Und unser Spanisch-Lernen-Beauftragter Tom Gebhardt empfiehlt die Comics und Cartoons des kürzlich verstorbenen argentinischen Zeichners Quino zum vergnüglichen Spracherwerb. Zur Bebilderung hat er einen Cartoon der Hauptfigur Mafalda ausgewählt, in dem das kleine Mädchen mit dem Wuschelkopf daheim gerade einen Zettel auf den Globus geklebt hat. "Cuidado. Irresponsables trabajando", steht darauf: Vorsicht: Verantwortungslose bei der Arbeit.

In diesem Sinne: Das E-Paper gibt es hier. Und die Print-Ausgabe an Kiosken, in großen Handelsketten wie etwa den Müller-Märkten und einigen Lidl-Filialen, in vielen Tabakläden und Tankstellen-Shops auf Mallorca sowie natürlich im Abonnement. /ck