Man könnte eine Menschenschlange traurig dreinblickender Menschen fotografieren, wenn es um das Thema Tafeln geht. Die Titelseite der neuen Mallorca Zeitung zeigt stattdessen auf einem sorgsam von Nele Bendgens komponierten Foto, was die Helfer des Vereins Hope Mallorca in Santanyí alles in die Einkaufstausche füllen, damit die von der Corona-Krise gebeutelten Menschen wenigstens etwas zu essen haben.

Es steckt eine gewaltige Logistik dahinter, um drei Mal die Woche die Lebensmittelausgabe zu organisieren. Und bei Hope Mallorca laufen die Vorbereitungen, das System auf andere Orte auszudehnen - eine Art Franchise der Hoffnung, wie MZ-Vize Frank Feldmeier schreibt. Er hat ein Team einen Tag lang bei der Arbeit begleitet und Eindrücke bei Helfern und Betroffenen gesammelt. "Man muss nicht immer auf andere warten", sagt Mitgründerin Heimke Mansfeld über die mittlerweile dramatische Situation, "dann geben eben wir Gas".

Im Corona-Paket der Woche lesen Sie außerdem neben den Aussichten auf Weihnachten - wird es Lockerungen der Restriktionen geben? -, den spanischen Impfplänen und der PCR-Lage am Flughafen über einen Vergleich der staatlichen Hilfen, die Gastronomen in Spanien erhalten. Redakteur Johannes Krayer hat mit den Betreibern der "Hauptwache" in Wetzlar und dem "La Paloma" in Palma gesprochen, die ihre Zahlen auf den Tisch gelegt haben.

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Die Pandemie hat auch Folgen für die Migranten, die von Algerien nach Mallorca übersetzen - zuletzt in immer größerer Zahl. Diejenigen, die positiv auf Corona getestet wurden oder mit Infizierten im selben Boot saßen, werden in Quarantäne-Hotels in Palma (das Kongresshotel Meliá Palma Bay) und Arenal (Blue Sea Tower) untergebracht. Das sorgt für Spannungen, zumindest bei einigen besorgten Anwohnern, wie Johannes Krayer in "Europa ist erst mal ein Hotel" schreibt.

Kollegin Sophie Mono analysiert unterdessen, wie es mit der Infrastruktur auf Mallorca weitergeht. Das Dilemma: Einerseits hat die Insel Anspruch auf Gelder für neue Straßen, die die Linksregierung aber gar nicht bauen will. Andererseits gibt es Projekte für Straßenbahn und Zugstrecken, wofür aber erst Geld aufgetrieben werden muss. Der Ruf zum Bau der Zugtrasse von Manacor nach ManacorArtà jedenfalls wird lauter.

Um Geld geht es letztendlich auch bei der jetzt beschlossenen Bildungsreform in Spanien - die inzwischen achte seit dem Ende der Franco-Diktatur. Die Linksregierung in Madrid will die öffentlichen Schulen stärken, damit Bildung nicht eine Frage des Einkommens der Eltern ist - und hat damit eine Protestwelle losgetreten. Warum, erklärt Madrid-Korrespondent Thilo Schäfer, der auch die Reform in ihren einzelnen Punkten beschreibt.

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Im Sport hat Kollege Ralf Petzold ein Interview mit Tennistrainer-Legende Toni Nadal geführt - es geht nicht um seinen Neffen Rafa, sondern um den FC Barcelona, bei dem Wahlen anstehen. Der Onkel des Tennisstars ist Teil des Teams von Víctor Font, der für den Vereinsvorsitz kandidiert, und sich vorgenommen hat, Lionel Messi und seinen hoch bezahlten Kollegen ein wenig Anstand zu vermitteln. "In der Welt des Fußballs muss sich etwas ändern", sagt er.

Um Werte und Sport geht es auch in einer weiteren Geschichte von Ralf Petzold, der sich dafür sogar in die Gefilde unseres Kulturteils begibt. Im Teatre Principal wird an diesem Wochenende geboxt. Das Stück "El combat del segle" erzählt den "Jahrhundertkampf" von Jack Johnson, erster schwarzer Boxweltmeister im Schwergewicht, gegen den Rassismus und die eigenen Dämonen. Eine faszinierende Geschichte, die erst jetzt - auch im Zuge der "Black Lives Matter"-Bewegung - wiederentdeckt wird. Der Mallorquiner Armando Buika spielt Jack Johnson, seine weißen Widersacher gibt der Deutsch-Spanier Alex Brendemühl.

Weitere Kultur-Themen: ein Interview mit Marco Mezquida, Workaholic am Klavier, der beim Jazz Voyeur Festival sein neues Album vorstellt. Eine Plattform, die Schauspieler von den Balearen mit Filmproduzenten aus der ganzen Welt vernetzen soll. Und drei innovative Projekte im Kulturzentrum Casa Planas in Palma mit Bezug zur deutschen Kultur. So kreiert etwa Georgi Tomov aus verschiedenen Quellen eine deutsche Radiosendung aus den 1970ern über den Inselurlaub. Eine Rolle spielt dabei übrigens ein grandioses Lied namens "Ferienzeit" von Hildegard Knef. Noch nie gehört? Unbedingt mal reinhören!

Wie sich ein deutscher Auswanderer durchschlägt, beschreibt unterdessen Redakteur Michael Wrobel in Teil 15 unserer Serie Auswanderer in Corona-Zeiten. Er sei nicht obdachlos, sagt Patrick Palmai, sondern ein "Street-Camper" und schlage sich so durch. Ein in Pandemie-Zeiten noch schwierigeres Unterfangen als ohnehin schon. Eine Wohnung kann eben viele Formen haben. Gerade das spanische Wort "vivienda" besitzt mehr als eine Bedeutung, wie Sprach-Experte Tom Gebhardt auf unserer Seite zum Spanisch-Lernen erklärt.

Weitere Service-Themen in dieser Woche: Redakteurin Simone Werner stellt Co-Living und Co-Working-Angebote von Hotels auf Mallorca vor. Warum schließlich nicht bei milderem Klima als in Deutschland am Schreibtisch sitzen? Garten-Expertin Barbara Pohle erklärt, welche Pflanzen im Inselgarten Zukunft haben. Und rechtzeitig vor Weihnachten haben wir Tipps für Geschenke von der Insel. Statt globale Online-Plattformen noch reicher zu machen, empfehlen wir Ihnen lokale Läden und Hersteller. Tun Sie sich und der Insel etwas Gutes!

Und dieses Motto gilt auch für unsere Gastronomie-Seiten. Restaurant-Expertin Martina Zender hat ein neues mexikanisches Restaurant aufgetan und die Tacos im Manataco in Palma probiert. Und Sterne-Koch Marc Fosh erklärt, wie der Schweinebauch perfekt knusprig wird.

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Duncan Wingen kennen Sie sicherlich von unserem Online-Wetterbericht: Der Deutsch-Mallorquiner sagt seit einigen Monaten für die MZ das Insel-Wetter voraus. Jetzt hat er ein Buch geschrieben, in dem er die "Geheimnisse der Cumulonimbusse" erklärt, also jener gewaltigen Wolkenberge, die für Unwetter sorgen. Duncan beschreibt dabei auch ein Phänomen - er spricht in nicht ganz astreinem Latein von "Tempestatis balearicus"- , das es so nur auf Mallorca zu geben scheint.

Und weil gerade Black Week ist, haben wir einen Rabatt von 20 Prozent für unser Jahresabo vorbereitet - ein ganzes Jahr die Printausgabe der MZ bequem auf PC, Tablet oder Smartphone lesen. Besonders praktisch für alle, die gerade nicht auf Mallorca sein können, aber trotzdem nichts verpassen und sich Insel-Feeling nach Hause holen wollen! Hier geht's zum Black-Week-Angebot.

Ansonsten kostet das Einzelexemplar für alle Endgeräte nur 1,90 Euro, das Monatsabo 7 Euro, das Jahresabo 49 Euro. Hier finden Sie alle Angebote im Überblick.

Die Print-Ausgabe gibt es an Kiosken, in großen Handelsketten wie etwa den Müller-Märkten und einigen Lidl-Filialen sowie in vielen Tabakläden und Tankstellen-Shops auf Mallorca sowie natürlich im Abonnement.

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