Gut, es sind jetzt nicht die schneebedeckten deutschen Mittelgebirge oder die Alpen, aber für Mallorca ist der Wintereinbruch dennoch ein großes Ding: Die Menschen strömen in Scharen in die Serra de Tramuntana, um dort mal ein wenig Schnee zu fassen bekommen. Die Großwetterlage hält an, und so war uns der Wintereinbruch auch die Titelgeschichte der neuen Mallorca Zeitung wert (hier geht es zu unserem E-Paper).

Und natürlich ist das auch ein Stück weit Abwechslung zum tristen Corona-Alltag: Auf der Insel liegen mittlerweile schon mehr Covid-19-Patienten auf der Intensivstation als in der ersten Welle, vor allem die personellen Kapazitäten, sie zu versorgen, werden knapp. Frank Feldmeier fasst die Corona-Lage zusammen.

Der MZ-Vize berichtet auch über eine Berufsgruppe, von deren Schwierigkeiten bisher nur wenig zu lesen war, weil man ja nicht über sich selbst schreibt: uns Journalisten. Der Einbruch der Werbeeinnahmen und die durch die Corona-Restriktionen bedingten Vertriebsschwierigkeiten setzen den Medienhäusern auf den Balearen noch schwerer zu als anderswo. Hinzu kommt natürlich der Strukturwandel und die Konkurrenz der sozialen Netzwerke. Letzterem Aspekt widmet Feldmeier unser Editorial: "Mehr Zeitungslektüre, weniger Filterblasen".

Ob die Landesregierung in den kommenden Tagen, wie verschiedentlich gefordert, die Corona-Auflagen weiter verschärft, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Unmittelbare Auswirkungen hätte das unter anderem auf die Gastronomie, die den Betrieb ohnehin schon ab 18 Uhr einstellen muss. Bereits jetzt stehen auf Mallorca womöglich die Hälfte der Restaurants und Bars vor dem Aus. Wobei: Auch hier lohnt sich ein genauerer Blick. Sophie Mono lässt zwei Gastro-Verbandssprecher mit ganz unterschiedlichen Positionen zu Wort kommen.

Zumindest mittelfristig dürfte weiter gelten, dass die Gastronomie auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten immer eine Option ist: In unserer MZ-Serie über Auswanderer in Corona-Zeiten stellt Michael Wrobel den deutschen Inkassounternehmer David Kowalski vor, der mitten in der Pandemie beschloss, doch gleich auf der Insel zu bleiben und in Cala Llombards ein Restaurant zu übernehmen. Die Geschichte dürfte auch MZ-Koch Marc Fosh gefallen, der ebenfalls Gründe aufzählt, trotz allem zuversichtlich ins neue Jahr zu starten. Dazu gehört auch sein dieswöchiges Rezept mit dem schönen Namen Piri-Piri.

Und wir haben noch einen Gastronomen im Angebot: Martina Zender hat Thomas Cammerer besucht, der vom Herd in die Backstube gewechselt ist und nun in Porto Cristo zudem auch noch einen kleinen Laden mit Delikatessen und Kunsthandwerk betreibt, die es sonst nirgendwo gibt: Típic.

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Im Sport geht es diese Woche um Selbstvertrauen: Real Mallorcas Mittelfeldspieler Iddrisu Baba hat den Glauben an sich nach seiner tollen Saison 2019/2020 offenbar verloren, während der noch frischgebackene MotoGP-Weltmeister Joan Mir gerade einiges davon aufgebaut hat. Und anscheinend damit umzugehen weiß: "Ich selbst habe mich nicht sonderlich verändert. Ich bin immer noch ein ruhiger und einfacher Typ", sagt der 23-jährige Motorradfahrer.

Mallorca hat einen neuen MBE zu bieten, also einen "Member of the British Empire". Die dritthöchste Auszeichnung des Königsreichs ging zum Jahreswechsel an William Graves. Der 81-Jährige Geologe hütet das literarische Vermächtnis seines Vaters Robert von Ranke Graves (1895-1985). Konkret heißt das, er kümmert sich um das Graves-Museum, das in dem Wohnhaus des Autors von "Ich, Claudius" in Deià eingerichtet worden ist, und durchforstet das Netz nach Briefen seines Vaters. Auch mit dem Ziel, damit Material für Dritte zu sammeln: "Bisher hat niemand auch nur eine annähernd akzeptable Biografie meines Vaters geschrieben", fordert William Graves im Gespräch mit Johannes Krayer die Autoren-Zunft heraus.

Auch aus einem anderen schmucken Mallorca-Dorf gibt es Berichtenswertes: In Alaró ist ein schönes Buch erschienen, das Gasse für Gasse die Geschichte dieses Ortes am Fuße der Serra de Tramuntana aufarbeitet. Barbara Pohle, die dort wohnt, stellt den Band vor.

Wir haben noch eine weitere kurzweilige Lektüre im Angebot. Sant Antoni, das teuflischen Treiben rund um dem 17. Januar, das Jahr für Jahr besonders den Inselosten lahmlegt, muss wegen der Pandemie natürlich ausfallen. Oder doch nicht ganz: Zumindest im Kinderzimmer kann die Streichtrommel "Ximbomba" auf jeden Fall erklingen. Der kolumbianische Illustrator Canizales hat ein "Audio-Book" vorgelegt, in dem er Menschen ab 3 Jahren die musikalische Tradition der Fiestas erzählt.

Wofür sich Mallorca sehr wohl rüstet, ist für das Gedenken an die Germanies. Vor 500 Jahren, am 7. Februar 1521, rebellierten in Palma die Handwerker gegen die hohe Steuern- und Abgabenlast, schnell schlossen sich auch die Bauern dem Protest an, und ein Aufstand gegen den Adel nahm seinen Lauf. Das Volk übernahm die Macht, und die Adligen mussten Hals über Kopf in ihre Burgen oder nach Alcúdia fliehen. Dann wurde es sehr bald sehr blutrünstig, radikale Kräfte übernahmen auf beiden Seiten das Ruder, ein Bürgerkrieg brach aus. In einer neuen Serie beschreibt Frank Feldmeier, was damals geschah.

Und schließlich noch unser Service-Journal: Ein schweizerisch-deutsches Paar erklärt darin, wie es seine Finca bei Artà seit vier Jahrzehnten ökologisch bewirtschaftet; MZ-Redakteurin Simone Werner erklärt, wie man auf Mallorca eine eheähnliche Gemeinschaft registriert; Ralf Petzold wie man an die Busfahrkarte Tarjeta Intermodal kommt und Tom Gebhardt was Spaniens Jugend so alles für Ausdrücke verwendet. Plus: der ultimative Feiertagskalender 2021. Denn irgendwann können wir ja auch wieder entspannter reisen.

Noch einen Rauswerfer gefällig? Dafür ist unser hoch geschätzter Kolumnist Heinz Rogel zuständig. Der Einstieg seiner dieswöchigen, "Tandem" betitelten Satire: "Unter Volkers sechs, acht bis vier Vorsätzen fürs neue Jahr hat sich seither einer erstaunlich konstant gehalten: Er will endlich und ein für alle Mal, na?, genau: Spanisch lernen." In diesem Sinne: Frohes Neues!

Alle Infos zum E-Paper: Das Einzelexemplar für alle Endgeräte kostet nur 1,90 Euro, das Monatsabo 7 Euro, das Jahresabo 49 Euro. Hier finden Sie alle Angebote im Überblick.

Die Print-Ausgabe gibt es an Kiosken, in großen Handelsketten wie etwa den Müller-Märkten und einigen Lidl-Filialen sowie in vielen Tabakläden und Tankstellen-Shops auf Mallorca sowie natürlich im Abonnement.