Im Kampf gegen das Coronavirus wird die Balearen-Regierung hektisch: Am Freitag verordnet sie die Schließung von Bars und Restaurants, am Sonntag das Verbot der Winterfiestas und die Hochstufung Ibizas in der Coronarisiko-Skala, am Montag untersagt sie private Treffen, ohne das überhaupt kontrollieren zu können. Erst heißt es, die neuen Auflagen treten am Dienstag in Kraft, nun ist es der Mittwoch. Die Hektik mag verständlich sein, angesichts der unverändert hohen Ansteckungsraten und der sich dramatisch zuspitzenden Lage in den Krankenhäusern, wo sich die Corona-Stationen immer weiter füllen und die Höchststände vom Frühjahr überschritten sind. Aber sie hat einen Preis: Die immer neuen und sich wechselnden Auflagen werden immer schwerer nachzuvollziehen und komplizierter zu erklären. Private Treffen sind untersagt, aber es gibt Ausnahmen. Kinder dürfen sich bis Ende Januar nicht mehr mit ihren Freunden treffen, aber sie sehen sie weiterhin in der Schule. Sportveranstaltungen sind verboten, aber Leistungssport erlaubt. Theater und Kinos dürfen bis auf Weiteres geöffnet bleiben, aber mit weniger Zuschauern. Die Einkaufszentren müssen schließen, aber erst in ein paar Tagen, und so rennen alle hin, um noch ein paar Sachen zu besorgen. Die doch so notwendige gesellschaftliche Akzeptanz für die Corona-Auflagen schafft man so nicht, eher das Gegenteil.