Mallorca befindet sich - wie so viele Urlaubsdestinationen - in einer Zwickmühle. Zum einen macht die lokale Wirtschaft Druck, allen voran die Gastronomen, die Corona-Restriktionen angesichts der ständig sinkenden Inzidenz endlich zu lockern. Andererseits ist mit jeder zusätzlichen Öffnung die Angst verbunden, dass die Zahlen ­wieder steigen und so die Urlaubssaison gefährden.

Und doch ist in diesem Jahr einiges anders als 2020: Es gibt Impfungen gegen den ­Erreger SARS-CoV-2. Und deshalb ist es nur verständlich, dass die ­Akteure aus der Tourismusbranche eine Impfung gegen Corona als Voraussetzung fordern, um ein Flugzeug nach Mallorca besteigen zu dürfen. Prinzipiell ist das zweifellos ein vernünftiger Vorstoß, der sichere Ferien auf Mallorca garantieren würde. Der Reiseveranstalter Alltours will das ab Herbst bereits umsetzen.

Die Krux an der Sache: Das ist in diesem Jahr in letzter Konsequenz noch nicht durchsetzbar, weil zumindest bis zur Hauptsaison im Juli und August nicht jedem ein Impfangebot gemacht werden kann, weder in Spanien noch in Deutschland. Somit wäre 2021 ein Übergangsjahr, in dem Menschen, in deren Impfpass die Corona-Impfung vermerkt ist, ohne Einschränkungen reisen können sollten. Die, die noch nicht dran waren, müssten mit einem negativen PCR-Test einreisen.

Für die Saison 2022 darf es dann aber keine Ausreden mehr geben: Urlaub auf Mallorca darf dann nur noch mit erfolgter Corona-Impfung möglich sein - zumindest für diejenigen, für die die Impfung kein Risiko darstellt. Für diese Gruppe muss der PCR-Test weiterhin als Alternative möglich sein. Alle Impfverweigerer und Querdenker sollten sich noch einmal seriöse Informationen über die Impfungen zu Gemüte führen oder dürfen der Insel gern fernbleiben. Zusätzlich zur Ansteckungsgefahr wären die anderen Urlauber dann auch vor „dummem Geschwätz" sicher, wie ein MZ-Leser jüngst kommentierte.