Ein Mann hinter der Fensterscheibe, zu erkennen sind seine Umrisse und seine gereckte Faust. Das Foto auf der Titelseite der neuen Mallorca Zeitung zeigt einen der gut zwei Dutzend deutschen Urlauber, die in das "Corona-Hotel" eingewiesen sind, wie das zum Quarantäne-Zentrum umfunktionierte Meliá Palma Bay am Kongresszentrum genannt wird. Der Deutsche reckt die Faust, weil er gerade negativ auf Corona getestet worden ist, das Hotel also in absehbarer Zeit wieder verlassen darf.

Reinspazieren kann man natürlich nicht - auch wenn das Hotel direkt neben dem Redaktionsgebäude der Mallorca Zeitung liegt. MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen hat aber mit gleich mehreren der Bewohnern telefoniert. Sie alle sind mindestens zehn Tage in einem kleinen Hotelzimmer "weggesperrt" - und gehen je nach Alter und Lebenslage unterschiedlich mit dieser Extremsituation um. Es herrscht ein Regiment wie im Krankenhaus - hart, aber letztlich angesichts der Gefahr einer Weiterverbreitung der Pandemie zumutbar, wie Krauthausen dazu auch im Leitartikel der Woche schreibt. Aber lesen Sie selbst - im neuen E-Paper:

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Wenn eine Fußgängerzone geplant ist, geht das selten ohne Debatten. Das Projekt um den Carrer Nuredduna in Palmas Viertel Pere Garau aber hat besonders viele Anwohner gegen die Stadtverwaltung aufgebracht. Dabei geht es im Osten der Stadt nicht nur um ein paar Meter Parkplätze oder Fahrspuren, sondern um Bürgerbeteiligung, Viertel erster und zweiter Klasse, die Angst vor der Gentrifizierung und den Kampf um EU-Subventionen. Redakteur Johannes Krayer hat in einem Schwerpunkt-Thema viele Stimmen eingefangen, darunter auch von einem Sozialarbeiter im besonders geschundenen Nachbarviertel Son Gotleu.

Gerumst hat es auch in den Gemeinden Bunyola und BunyolaManacor: Nachdem Tierschützer und Gemeinden seit Jahren dabei zusammenarbeiten, Katzenkolonien zu pflegen und die Tiere zu kastrieren, sind jetzt wieder Tierfänger aufgetaucht. Droht den Straßenkatzen jetzt wieder die Einschläferung? Tom Gebhardt und Sophie Mono haben nachgefragt.

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Eigentlich ist das Frühjahr Hochsaison für Radurlauber auf Mallorca. Dieses Jahr haben sich nur wenige eingefunden - die nun die Straßen praktisch für sich alleine haben. "Viel Platz für eine Handvoll Radfahrer" heißt der Überblick von Kollege Ralf Petzold, der mit den großen Radreiseanbietern über die Buchungslage, die Aussichten und das derzeitige Programm gesprochen hat.

Und natürlich thematisieren wir auch die Pläne um die peinliche Super League: Für die MZ bezieht Kommentator und Mallorca-Resident Jörg Dahlmann klar Stellung.

Kein Blatt vor den Mund nimmt auch Playa-Reporter Ingo Wohlfeil in seinem Nachruf auf den Schauspieler und Ballermann-Star Willi Herren, der Anfang der Woche tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden wurde. Wohlfeil kannte ihn seit Jahren und erlebte Herren nicht nur als Liebling des Publikums, sondern blickte auch tief in seine persönlichen Abgründe. "Mallorca kann zu einem großen, schwarzen Loch werden, wenn man nicht aufpasst", schreibt Wohlfeil, "und Willi wurde immer wieder angezogen von der düsteren Seite des Lebens".

Außerdem im Gesellschaftsteil: Stühlerücken und Umzugspläne im Konsulat, die Hilfsbilanz des Lions Club Palma und die neuesten Landkäufe auf Mallorca durch die steinreichen Reuben Brothers.

Wie viel Kultur weiterhin trotz Corona möglich ist, demonstriert wieder einmal Kollegin Brigitte Rohm. Am 30. April geht das überaus empfehlenswerte Zirkusfestival Circaire in Alcúdia an den Start, und wir haben in einer großen Übersicht zusammengestellt, was Sie dort alles erwartet. Schon jetzt besuchen kann man zwei spannende Ausstellungen im Es Baluard, Palmas Museum für zeitgenössische Kunst. Es geht um architektonische wie mentale Grenzen sowie deren Überwindung.

Wir haben noch weitere Erlebnis-Tipps: MZ-Vize Frank Feldmeier war auf Mallorcas wohl größtem Trödelmarkt, der jetzt wieder jeden Sonntag in Consell stattfindet - nach fast einem Jahr Pause. Hier gibt es nicht nur Kunst und Krempel, sondern auch einen Vorgeschmack auf die "neuenNormalität".

Autorin Bettina Neumann erzählt, wie sich die Ladenbesitzer und Gastronomen der traditionsreichen Carrer de l'Argenteria in Palmas Innenstadt zusammengetan haben, um den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie die Stirn zu bieten. Als Call Menor gehörte die Straße einst zu einem der zwei mittelalterlichen Judenviertel der Stadt.

Gastronomie-Expertin Martina Zender ist im El Baúl in Portocolom eingekehrt, und konnte sich kaum entscheiden, was sie mehr begeisterte: der Blick aufs Meer oder der Oktopus am Spieß. Zum Glück lässt sich beides gleichzeitig genießen, auch in der neuen Filiale in Porto Petro.

Und ein bisschen gastronomisch geht es auch bei Feld- und Wiesen-Expertin Barbara Pohle zu, die diese Woche berichtet, dass man die Eicheln der Steineichen auch essen kann - zumindest die einer bestimmten Sorte. Sie schmecken nicht nur gut, sondern sind auch sehr gesund - und könnten schon bald ähnlich begehrt sein wie die ja in jüngster Zeit ebenfalls wiederentdeckten Johannisbrotschoten.

Besonders weit reicht diese Woche die Palette der Service-Themen. Da wäre ein Überblick über die Online-Registrierung für einen Impftermin auf Mallorca. Da wären Tipps für Jobs auf JobsSuperyachten. Da wären Infos für die Einschreibung ins Wählerverzeichnis für die Bundestagswahlen im Herbst. Da wäre eine Übersicht, was man auf Mallorca beim Autowaschen beachten sollte. Da wäre die Seite zum Spanisch-Lernen, die diesmal um das merkwürdige Wort "recurso" kreist.

Und schließlich möchten wir Ihnen einen Artikel von Johannes Krayer ans Herz legen, über eine von der EU-Kommission gestartete Umfrage unter EU-Bürgern, die in einem anderen EU-Land leben, arbeiten oder dort etwa Immobilienbesitz haben. Mit was für grenzüberschreitenden Steuerproblemen haben Sie zu kämpfen? Wetten, dass auch Sie einen Vorschlag haben, was vereinfacht werden müsste? /ff

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