Wer mit den deutschen Urlaubern spricht, die in dem Quarantäne-Hotel Meliá Palma Bay untergebracht sind, stellt zunächst fest, dass wir alle gut beraten sind, uns vor der Pandemie nicht in Sicherheit zu wiegen. Trotz PCR-Pflicht vor Abreise, trotz in einem Fall sogar täglicher Schnelltests: Das Virus ist weiterhin da und kann, sei es nun in Deutschland oder hier auf Mallorca, jederzeit zuschlagen, zumindest wenn man noch nicht geimpft ist.

Nun ist das wahrlich keine neue Erkenntnis - wir wissen von dem Risiko. Und wir gehen es in unserem Alltag ein, so wie die Urlauber es eingingen, die sich trotz der Warnungen der Bundesregierung auf die Reise machten. Vertretbar macht diese Risiken, für den Einzelnen und die Gesellschaft, dass sie unter kontrollierten Bedingungen eingegangen werden. Die Art und Weise, wie der Reiseverkehr nach Mallorca derzeit organisiert ist, gehört dazu.

Die Testpflicht vor Abflug ermöglicht es, nicht alle, aber doch viele der Infizierten „herauszufiltern". Die Positivrate etwa unter den Tausenden in den Juaneda-Kliniken getesteten Urlaubern lag laut einer Mitteilung nur bei 0,17 Prozent. Zu den kontrollierten Bedingungen gehört dann auch, dass diese wenigen positiv getesteten Urlauber von der Gesundheitsbehörde schnurstracks in das „Corona-Hotel" eingewiesen werden.

Dort kann dann von Urlaub keine Rede mehr sein, es herrscht ein Regiment wie im Krankenhaus. Das ist hart, aber mit dem Coronavirus „frei herumzulaufen" geht ja auch nicht, wie ein 21-Jähriger sagt, der zu den 28 Deutschen gehört, die Anfang der Woche dort eingewiesen waren. Bei ihrer Betreuung, das zeigen die Gespräche, ist sicherlich noch Luft nach oben. Aber: Mitarbeiter des Hotels und der Gesundheitsbehörden geben sich große Mühe, dass auch diese Komponente der „kontrollierten Bedingungen" letztlich zumutbar ist.