Die von der Bundesregierung verabschiedete neue Corona-Einreiseverordnung scheint für Mallorca-Urlauber auf den ersten Blick keine allzu großen Veränderungen mit sich zu bringen. Die meisten von ihnen werden wohl auch weiterhin bei der Rückreise einen Test vorweisen müssen, und um die digitale Anmeldung in Spanien und den PCR-Test vor der Ankunft auf Mallorca muss man sich ohnehin kümmern.

Doch dieser Eindruck täuscht: Mit der Entscheidung, nicht nur im Inland den Genesenen und Geimpften die Mobilität zu erleichtern, wie bereits geschehen, sondern auch im internationalen Reiseverkehr, stößt Berlin das Tor zur Rückkehr zum Tourismus auf. Und das knapp zwei Monate bevor das europäische Impfzertifikat, in das so viele Hoffnungen gesetzt wurden, einsatzbereit sein soll.

Nach den nun aller Voraussicht nach bevorstehenden Tagen der Verwirrung und Ärgernisse (sind die spanischen Behörden darüber informiert, wer vor Abflug keinen Test vorweisen muss?) und noch zu klärenden Detailfragen (reicht der gelbe Impfpass?) werden Geimpfte und Genesene die Insel jetzt ein Stück weit unbekümmerter genießen können. Das ist eine erhebliche und problematische Ungleichbehandlung gegenüber all jenen, die noch keinen Impftermin zugeteilt bekommen haben. Aber sie tut dem Tourismus auf der Insel gut.

Sicher, das Tor ist noch nicht sperrangelweit geöffnet, aber doch genügend, um auch anderen vorzumachen, dass da etwas geht. Es fällt schwer zu glauben, dass angesichts dieses Präzedenzfalls die spanische Regierung, die doch die Urlauber so dringend braucht, auf das europäische Impfzertifikat warten wird. Mitbewerber Griechenland ist auch schon ausgeschert. Und wenn dem einmal so ist, werden sich diese Privilegien sehr schnell auf sämtliche andere Bereiche des Urlaubs ausweiten.