Hat jemand mitgezählt, die wievielte Welle gerade über Mallorca rollt? Die Frage ist nicht so leicht zu beantworten, fest steht aber: Es gab genug Wellen, um Erfahrung für den Umgang mit Corona zu sammeln.

Und trotzdem glauben junge Leute, ein Anrecht auf Partys im Rudel zu haben, bei denen offenbar das Versäumte der vergangenen Monate nachgeholt werden muss. Angestellte in Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen verwechseln ihre wissenschaftsferne Skepsis gegenüber der Impfung mit individuellen Freiheitsrechten. Und Maskenmuffel sehen die Lockerung der Restriktionen als Freibrief dafür an, das lästige Ding gar nicht mehr aufzusetzen.

Ob Egoismus oder Gedankenlosigkeit – die Balearen-Regierung sieht sich nun dazu gezwungen, die Restriktionen wieder zu verschärfen und die Strafen drastisch zu erhöhen.  

Dabei wurden in vielen Bereichen kreative Lösungen gefunden, die Freiräume schaffen und gleichzeitig das Virus in Schach halten. Beispiel Konzerte: Im Freien, sitzend und mit Abstand sind auch Massenveranstaltungen wieder möglich. Beispiel Sport: Der Eventkalender für Läufe aller Art ist wieder prall gefüllt dank Rolling Start – die Teilnehmer laufen zeitversetzt in Blöcken los. Beispiel Reisen: Der Covid-Pass ist endlich aktiv, es reicht ein QR-Code auf dem Smartphone.

Wir alle haben von der Pandemie die Faxen dicke und die täglichen Statistiken satt. Aber wenn sich nicht alle am Riemen reißen, dauert der Albtraum nur umso länger. Möglichkeiten, um mit dem Virus verantwortungsvoll und gut zu leben, gibt es nach mehr als einem Jahr Corona reichlich. Wir müssen sie nur richtig nutzen.