2G, 2G plus, 3G – während diese Abkürzungen Deutschen und Österreichern bereits seit Wochen vertraut sind, gibt es auf Mallorca im öffentlichen Leben bislang noch keine Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Diskotheken einmal ausgenommen. Mallorca ist glimpflich durch den Herbst gekommen, die Corona-Zahlen bewegen sich seit Wochen auf niedrigem Niveau. Bewegten sich, muss man sagen. Denn damit ist es leider wieder vorbei.

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Und deshalb wird es höchste Zeit, dass die Politik und die Öffentlichkeit auf der Insel endlich anfangen, sich über 2G- und 3G-Regelungen Gedanken zu machen. Die Möglichkeit gäbe es ja. Das Covid-Zertifikat haben die meisten Menschen ohnehin auf ihrem Smartphone immer dabei. Am Eingang des Restaurants oder im Kino schnell vorzeigen – und schon kann der Spaß beginnen (wenngleich das auch keine hundertprozentige Sicherheit bringt). Eine große Freiheitseinschränkung wäre es für die Menschen hier wahrlich nicht. Im Unterschied zu Deutschland gibt es ja auf der Insel auch nicht mehr so viele Ungeimpfte. Das Zertifikat könnte neue Restriktionen verhindern, die bei einer anhaltenden Dynamik sonst kaum zu verhindern sind.

Ein Fragezeichen gibt es noch bei Gericht: Richter haben in mehreren Regionen den Einsatz des Covid-Zertifikats in der Vergangenheit verhindert. Doch seit Kurzem gibt es ein Urteil des Obersten Gerichtshofs von Spanien in Madrid, das das Covid-Zertifikat als legitimes Mittel anerkennt. Der Schiedsspruch sollte wegweisenden Charakter für die Regionen haben und damit auch auf den Balearen den Weg zu 2G und 3G ebnen.