Ein Freund von mir nennt sein Auto „Scheißauto“. Er hasst es, wenn er ein- und aussteigt, wenn er ein- oder ausparkt und wenn er es in die Werkstatt oder die Waschanlage bringen muss. Manchmal, wenn es direkt unter seinem Haus steht, bespuckt er es vom Balkon aus. Er traut sich nicht, es von vorne anzuspucken, weil er glaubt, dass die Scheinwerfer Augen sind, durch die das Auto alles sieht, und dass es dann auf der Madrider Ringautobahn liegen bleibt. Auch nicht von hinten, denn es hat auch hinten Augen, kleinere, aber nicht weniger effiziente.

Neulich habe ich bei ihm zu Abend gegessen, und nach dem Kaffee sagte er:

„Lasst uns das Scheißauto bespucken.“

Also gingen wir auf den Balkon und spuckten runter. Ich habe Autos nie geliebt oder gehasst. Um etwas zu lieben oder zu hassen, muss man es personifizieren, also zu einer Person oder zumindest zu einem Teil einer Person machen.

In meiner Jugend haben Männer ihr Auto mit ihrem Penis identifiziert und sich deshalb intensiv darum gekümmert. Einige Autos schliefen in einer Art Kondom mit Reißverschluss, das der Benutzer morgens und abends vorsichtig ab- und anzog. Damals gab es nur wenige Garagen, oder sie waren teuer, und es tat weh, sein geliebtes Stück unbeaufsichtigt zu lassen. Ich kenne Leute, die in der Morgendämmerung aufstanden und aus dem Fenster schauten, um sich zu vergewissern, dass es an seinem Platz stand und kein Fieber hatte.

Wie sich die Dinge verändert haben! Das Automobil, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch zu Gedichten inspirierte, wird zu Beginn des 21. Jahrhunderts von seinen Besitzern gehasst. Es ist jetzt einfach nur noch ein Scheißauto. Aber es hört alles durch die Außenspiegel und rächt sich an uns mit einem Platten, einem Kratzer oder der Versicherungsprämie. Ich habe seit zwei Wochen nicht mehr mit meinem Auto gesprochen.