Rente, Geldbetrag, der jemandem als Einkommen bei Erreichen einer bestimmten Altersgrenze zusteht

Als frühester Vorläufer einer heutigen Sozialversicherung in Deutschland gelten Handwerk und Bergbau, die als Erste zur Mindestleisung einer Beitragszahlung verpflichteten. 1889 fiel mit dem „Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung“ der Startschuss für die gesetzliche Rentenversicherung, nachdem schon sechs Jahre vorher die gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung gegründet worden war.

Dieses für Europa vorbildliche soziale Netz war vom Reichskanzler Otto von Bismarck geknüpft worden, da die Industrialisierung Teile der arbeitenden Bevölkerung ins Elend gestürzt hatte; durch diese drei Sozialgesetze sollte die Arbeiterschaft wieder mehr an den Staat gebunden und so ihre Radikalisierung verhindert werden. Ein regelmäßiges Einkommen im Alter zu haben, besitzt auch laut dem folgenden Reim auf mallorquí einen hohen Status: „Das größte Glück ist, eine gesicherte Rente zu besitzen“ (La millor ventura és tenir renda segura). Dafür sollte man ein möglichst geregeltes Leben geführt haben, denn im entgegengesetzten Fall „hinterlässt ein Spieler weder Besitz noch Rente“ (Es jugador no deixa hisenda ni renda).

Vom Altkanzler Helmut Kohl stammt die resümierende Äußerung, dass „die Rente das Ergebnis der Lebensleistung eines Menschen ist“. Als einfachste Methode gegen Altersarmut gilt immer noch die Regel: „Sparen ist die größte Rente“ (S’estalvi és sa renda més gran). Nicht über seine Verhältnisse zu leben mag ein global geltender Ratschlag sein, indem man die Ausgaben den jeweiligen Umständen anpasst: „Kleidung und Essen müssen sich nach der Rente richten“ (Es vestir i es menjar a sa renda s`han de ajustar). Ebenso zynisch wie unwiderlegbar lautet die abschließende Feststellung des deutschen Philosophen Manfred Hinrich: „Kommt Zeit, kommt Rente, kommt Rente, geht Zeit.“