Schiff, großes bauchiges, an beiden Enden meist schmaler werdendes oder spitz zulaufendes Wasserfahrzeug

Der amerikanische Schriftsteller John Shedd animiert in einem Vergleich zu einem ambitionierten Verhalten, da auf Nummer sicher zu gehen keine wirklich empfehlenswerte Alternative darstellt: „Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.“ Das Meer hat bekanntlich seinen eigenen – weitestgehend unkontrollierbaren – Gesetze, weshalb demjenigen, der nichts Besseres zu tun hat, scherzhaft empfohlen wird, „ein Schiff auszurüsten oder eine Frau zu heiraten“ (Qui no tingui per fer, armi nau o prengui muller) – beides gewagte Unternehmungen mit ungewissem Ausgang.

In vielen Lebensbereichen führt eine Richtungslosigkeit zwangsläufig auf Irrwege, weshalb schon Napoleon die Wichtigkeit einer Orientierung unterstrich: „Ein Mensch ohne Glauben ist wie ein Schiff ohne Kompass.“ Der hiesigen Feststellung, dass „mit einem guten Schiff ein jeder Seemann werden kann“ (Amb bona nau, tothom és mariner), da eine Vielzahl möglicher Probleme von vornherein vermieden wird, gibt eine von Sophokles stammende Redewendung zu bedenken, dass dies keinem Freifahrtschein für ein gelungenes Unternehmen gleichkommt, solange das wichtigste Element fehlt: „Ohne Besatzung ist kein Schiff etwas wert.“

Die wirklichen Führungsqualitäten zeigen sich erst angesichts widriger Umstände, wenn sich ansonsten alltägliche Erledigungen zu großen Herausforderungen wandeln: „Mit einem löchrigen Schiff wird selbst ein seichtes Meer zu einem Unwetter“ (A nau espanyada, sa mar plana és un temporal). Die Lektüre hat den Menschen seit Jahrhunderten begleitet sowie einen wichtigen Teil seiner Geschichte in unterschiedlichen Bereichen mitgeschrieben, wie der englische Philosoph Francis Bacon gefühlvoll zum Besten gab: „Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.“