Gesundheit, körperliches, psychisches oder geistiges Wohlbefinden

Viele Faktoren der westlichen Wohlstandsgesellschaft wie Gesundheit, Bildung oder finanzielle Absicherung werden heutzutage als naturgegebene Güter geschätzt und kaum oder nur unzureichend gewürdigt, bis sie Gefahr laufen, abhandenzukommen: „Wer gesund ist und in Freiheit lebt, der ist reich und weiß es nicht“ (Qui té salut i llibertat, és ric i no ho sap) – oder anders ausgedrückt: „Die Gesundheit wird nicht geschätzt, bis sie verloren gegangen ist“ (La salut no és coneguda fins que és perduda). Ist es erst einmal so weit gekommen, kann der Mensch unter Umständen allerdings ungeahnte Kräfte freisetzen. Denn laut dem Schweizer Gesundheitsökonomen Gerhard Kocher „ist der Wille, gesund zu werden, stärker als der, gesund zu bleiben“. Ein anderer Vergleich bezieht sich auf den Zusammenhang zwischen dem körperlichen Wohlbefinden und einer ausgewogenen Lebensführung: „Eine hinkende Ziege lebt nicht gesund“ (Cabra coixa, no viu sana) – ihr Bewegungs- und Ernährungsspielraum ist erheblich beeinträchtigt.

Bereits lange vor dem Coronavirus wurde in zahlreichen Religionen eine beständige Körperpflege empfohlen: „Wenn du gesund bleiben möchtest, dann wasche dir häufig die Hände“ (Si vols estar sa, renta’t bastant ses mans). Im arabischen Raum geschieht dies durch eine rituelle Waschung vor jedem der fünf täglichen Gebete, wie dies im Koran niedergeschrieben wurde: „Ihr Gläubigen! Wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch vorher das Gesicht und die Hände bis zu den Ellenbogen und streicht euch über den Kopf und wascht euch die Füße bis zu den Knöcheln!“ Neben der körperlichen Unversehrtheit rückt immer mehr die geistige Ausgeglichenheit in den Mittelpunkt. Denn schon im 1. Jahrhundert nach Christus erkannte der römische Dichter Juvenal, dass „ein gesunder Geist in einem gesunden Köper“ (Mens sana in corpore sano) zu Hause ist.