Geld wurde nicht erfunden, um es zu kaufen, aber als alles andere zum Kauf angeboten war, einschließlich unserer Seele, kam es ebenfalls auf den Markt. Das geht mir durch den Kopf, als ich auf der Bank Dollar kaufe wie jemand, der auf dem Markt einen Seehecht erwirbt. Es stellt sich heraus, dass der Dollar gestiegen ist oder der Euro gesunken.

Tatsache ist, dass zwischen den beiden Währungen etwas passiert ist, was für mich nachteilig ist. Das sagte auch der Mann am Schalter: „Sie haben keinen guten Zeitpunkt gewählt, Dollars sind momentan sehr teuer.“ Ich kaufe sie trotzdem, weil ich sie zum Reisen brauche. Verärgert und missmutig verlasse ich die Bank. Da erscheint mir meine Mutter und sagt: „Reg dich nicht auf, das gibt böses Blut.“ Das sagte sie auch regelmäßig zu meinem Vater, der oft frustriert und voller Hass vor sich hin grübelte.

Es gibt böses Blut

Kurz darauf meldet sich auch mein Vater: „Du hättest mit Euros reisen sollen, mit Euros kommt man überallhin.“ Ich entgegne, dass man mit Dollars weiterkommt, da Dollars das Esperanto des Geldes sind, und er sagt, ich solle bloß nicht das Esperanto erwähnen. Mein Vater war Esperantist. Er starb, ohne dass diese Sprache, an die er geglaubt hatte, jemals Erfolg gehabt hätte. Nun sind wir also zwei, die sich aufregen: Ich wegen der Dollars und mein Vater wegen des Esperantos. Wir hören daher auf meine Mutter, die uns rät: „Regt euch nicht auf, das gibt böses Blut.“

Da überquere ich unaufmerksam die Straße und ein Motorrad fährt mir über den Fuß. Ich gehe zur Notaufnahme und man sagt mir, dass ich die Reise, für die ich die Dollars gekauft hatte, stornieren muss. Alles hat seine guten und seine schlechten Seiten, denke ich mir: Ich werde die Euros zurückbekommen. Aber in der Zwischenzeit hat der Euro wieder an Wert eingebüßt, und ich verliere erneut. Natürlich rege ich mich auf.