Meinung
Park statt Geld: Palma de Mallorca "ehrt" die Zimmermädchen auf eine eher ungewöhnliche Art und Weise
Eine Gehalterhöhung oder bessere Arbeitsbedingungen gibt es nicht. Dafür eine nette Plakette. Das ist zu wenig, findet Ralf Petzold
Seit Jahren kämpfen die Zimmermädchen auf Mallorca für bessere Arbeitsbedingungen. Es ist ein Knochenjob, die Hotelräume für die Millionen Urlauber herzurichten. Die finanzielle Entlohnung fällt eher knausrig aus. Nun hat sich das Rathaus von Palma eine neue Aktion einfallen lassen, um das Reinigungspersonal zu würdigen. Am Donnerstag (1.12.) wurde ein Park an der Playa de Palma nach den "Kellys" benannt - dem Spitznamen, den sie sich selbst verpasst haben (von "las que limpian" - die, die putzen - Anm. d. Red.).
Der ständige Kontakt mit aggressiven Reinigungsmitteln sorgt auf die Dauer für Gesundheitsprobleme wie Allergien. Das Hochheben der Matratzen geht auf die Gelenke. "Ihr Kellys leistet eine grundlegende Arbeit, die manchmal unsichtbar ist, die aber den Tourismus weiter wachsen lässt", sagte der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez Anfang Oktober bei einem Treffen mit Kelly-Vertreterinnen auf der Insel. "Wir wissen, dass es noch viel zu verbessern gibt. Deshalb verpflichte ich mich heute, mich weiterhin dafür einzusetzen, dass ihr würdigere Arbeitsbedingungen bekommt."
Ein Park auf Höhe des Balneario 9
Mehr Geld, weniger Stunden oder bessere Bedingungen gibt es aber erstmal nicht. Dafür eine Plakette an einem kleinen Park in erster Strandlinie auf Höhe des Balneario 9. "Ab heute seid ihr Teil der Stadt", sagte der Kulturdezernent und stellvertretende Bürgermeister Antoni Noguera. Was im Umkehrschluss so viel heißt wie: Vorher wart ihr es nicht.
Die Aktion war sicherlich gut gemeint, birgt aber eine gewisse Ironie. Zumal es nicht einmal die Idee des Rathauses war. Vor einem Jahr machte eine Ausstellung im Casal Solleric auf die Missstände der Branche aufmerksam. Eines der Exponate damals war ein Straßenschild Palmas, auf dem "Kelly" stand. Das lieferte den Politikern nun die einfachste Maßnahme, um vermeintlich den Zimmermädchen zu helfen. Aber immerhin kann sich das Reinigungspersonal nun im "eigenen" Park ausruhen, wenn die Knochen wie nach einem langen Arbeitstag wehtun.
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