Meinung

Wohnprojekt an der Plaça Gomila in Palma de Mallorca: Endlich jemand mit ein wenig Mut

An der Wohnsituation ändert das Projekt nichts. Und die Mieten sind eine Frechheit. Aber es gibt auch viel positives, findet Patrick Schirmer Sastre

Aus der Ferne betrachtet, mag einem das bunte Häuserprojekt an der Plaça Gomila in Palma de Mallorca wie eine extravagante Schnapsidee erscheinen. Ein Prestigeprojekt für reiche Ausländer. Ein weiteres Stadtviertel, das gentrifiziert wird. Und zum Teil ist diese Ansicht nicht verkehrt. Denn die Häuser werden die Wohnsituation in Palma keinen Deut verbessern. Die Mietpreise sind eine Frechheit, nicht nur angesichts der hier gängigen Gehälter. Aber: Das sind sie überall in der Stadt. Die Gier der Vermieter ist nicht auf die Plaça Gomila und den Stadtteil El Terreno beschränkt.

Man kann aber auch die kleinen Babyschritte der positiven Veränderung würdigen, die diesem Projekt innewohnen. Wie beispielsweise der Umstand, dass in den Häusern keine Ferienvermietung stattfindet, sondern Langzeitmieter einziehen. Dass versucht wird, eine Integration des Viertels zu schaffen, ein bisschen zumindest. Dass sogar der Nachbarschaftsverein von El Terreno dem Projekt positiv gegenübersteht, da es für Sauberkeit sorgt und für ein wenig zivilisierteres Verhalten.

Endlich hat sich jemand Gedanken gemacht

Und dann ist da noch das große Plus dieses Projekts: Hier hat sich endlich mal jemand Gedanken gemacht. Die Häuser und Wohnungen sind originell gestaltet, wirken verspielt. Man merkt, dass hier jemand mit Freude an seiner Arbeit die Gestaltung übernommen hat. Architektonisch setzt die neue Plaça Gomila ein Ausrufezeichen.

Anstatt ein weiteres weißes, seelenloses Gebäude mit Luxuswohnungen im „mediterranen Stil“ (man möchte so häufig weinen, wenn man die Ergebnisse sieht) zu bauen, haben der mallorquinische Architekt Guillermo Reynés vom Architekturbüro GRAS und seine Partner von MVDRV aus den Niederlanden den Mut gehabt, etwas Neues, Stilvolles zu schaffen. Und das ist in dieser Stadt mit ihrem kranken Wohnungsmarkt einiges wert.

Visto desde lejos, el colorido proyecto de viviendas de la plaça Gomila en Palma puede parecer una idea extravagante (p. 8–9). Un proyecto de prestigio para ricos extranjeros, otro barrio que se está gentrificando. Y en parte esta opinión no es errónea. Las casas no mejorarán la situación de la vivienda en Palma. Los alquileres que se piden son una barbaridad, no sólo teniendo en cuenta los sueldos que se pagan aquí. Pero así sucede en toda la ciudad. La codicia de los arrendadores no se limita a Gomila.

Pero también se pueden resaltar los pequeños pasos de bebé hacia un cambio positivo inherentes a este proyecto. Por ejemplo, el hecho de que no haya alquileres vacacionales en las casas, sino que se instalen inquilinos con contratos de larga duración. Que se intente integrar el barrio, al menos un poco. Que incluso la asociación de vecinos vea con buenos ojos el proyecto porque garantiza la limpieza y un comportamiento un poco más civilizado.

Y luego está lo más valioso de este proyecto: por fin alguien se lo ha currado. El diseño de las casas y los pisos es ingenioso. Desde el punto de vista arquitectónico, la nueva plaça Gomila pone un signo de exclamación. En lugar de construir otro edificio blanco con pisos de lujo al „estilo mediterráneo“ (dan ganas de llorar), el arquitecto Guillermo Reynés y sus socios han tenido el valor de crear algo nuevo y elegante. Y eso ya vale mucho en esta ciudad con su enfermizo mercado inmobiliario.