Meinung | KOMmENTAR
Junge Frauen auf Mallorca: Allein im Paradies
Für viele Neuankömmlinge ist das Leben auf der Insel einsam und herausfordernd. MZ-Redakteurin Sophie Mono zeigt Wege aus der Isolation

Das beste Mittel gegen Einsamkeit: Freunde auf Mallorca finden. / Christin Klose/dpa
Haben Sie sich schon mal einsam gefühlt auf Mallorca? Wenn ja, dann sind Sie keine Ausnahme. Oft sind es vor allem zugezogene Frauen, für die Mallorca zur einsamen Insel wird. Frauen in hohem Alter. Der Partner stirbt, der Körper schränkt ein, und dann ist da kein enges Umfeld, das einen auffängt.
Doch kaum jemand spricht über die anderen: Jüngere, die mitten im Leben stehen – und sich trotzdem einsam fühlen. Die Mitte 20-Jährige, die zum Jobben herkam und ihre Freunde in Deutschland vermisst. Die junge Mutter, die sich ans Haus gebunden fühlt und nach Kontakten lechzt, die nicht Babybrei-verschmiert sind. Die „geparkte Ehefrau“, deren Mann sich durch die Weltgeschichte arbeitet, während sie selbst auf Mallorca des schönen Lebens frönen darf – und gar nicht recht weiß, wohin mit sich.
Manche dieser Fälle mag man von außen belächeln, ihre Missstände als Luxusprobleme abstempeln. Oder denken: „Selbst schuld, integrier dich doch.“ Beides mag stimmen. Allerdings stimmt auch: Das Gefühl, einsam zu sein, ist keine Lappalie. Und vom Wunsch, sich zu integrieren, über den Versuch, dies aktiv zu tun, bis zum erfolgreichen Resultat, ist es oft ein weiter Weg. Kein Wunder, dass Netzwerke boomen, die eben solche Frauen (und teilweise auch Männer) zusammenbringen. Hier kann man Gleichgesinnte suchen, klar. Darüber aber vielleicht nicht die Menschen vergessen, die einem – auf den ersten Blick – weniger ähneln. Einheimische zum Beispiel. Eine Freundschaft mit Mallorquinern – das wäre doch eine Alternative zur Parallelgesellschaft. Und gut gegen Einsamkeit.
Übersetzung ins Spanische / Traducción al castellano
¿Alguna vez se ha sentido sola en Mallorca? Si es así, no es usted una excepción. A menudo son sobre todo las mujeres recién llegadas las que ven Mallorca como una isla solitaria. Mujeres de edad avanzada. La pareja fallece, el cuerpo se debilita y entonces no hay un entorno cercano que te apoye. Pero casi nadie habla de los demás: La veinteañera que vino a trabajar y echa de menos a sus amigos en Alemania. La joven madre que se siente atada a la casa y ansía contactos que no estén manchados de papilla de bebé. La "esposa aparcada", cuyo marido se pasa la vida trabajando por todo el mundo, mientras ella puede disfrutar de la buena vida en Mallorca, sin saber muy bien qué hacer con ella misma. Desde fuera, uno puede sonreír ante algunos de estos casos y tachar sus problemas de lujosos. O pensar: "Es culpa suya, que se integre". Puede que ambas cosas sean ciertas. Sin embargo, también es cierto que la sensación de soledad no es una tontería. Y a menudo hay un largo camino entre el deseo de integrarse, el intento de hacerlo activamente y el resultado satisfactorio. No es de extrañar que estén en auge las redes que reúnen precisamente a este tipo de mujeres (y, en parte, también a hombres). Aquí se puede buscar a personas con ideas afines, claro. Pero quizá también a personas que, al menos a primera vista, se parecen menos a uno mismo. Los autóctonos, por ejemplo. Una amistad con mallorquines: sería una alternativa a la sociedad paralela. Y especialmente buena contra la soledad.
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