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Meinung | KOMmENTAR

Die Konservativen verwandeln die wichtige Vergangenheitsbewältigung in einen politischen Spielball

Mit ihrem Zickzack-Kurs bezüglich des Gesetzes hat die PP gezeigt, dass ihre Werte käuflich sind, meint Patrick Schirmer Sastre

Ministerpräsidentin Marga Prohens am Dienstag (21.10.) im Balearenparlament.

Ministerpräsidentin Marga Prohens am Dienstag (21.10.) im Balearenparlament. / MIQUEL A. BORRÁS

Die Aufarbeitung des Staatsstreichs durch Francisco Franco im Jahr 1936, des darauffolgenden Bürgerkriegs und der Diktatur wird erneut zum politischen Spielball. Das 2018 überparteilich verabschiedete Gesetz zur Vergangenheitsbewältigung, eigentlich ein Mittel der gesellschaftlichen Wundheilung, ist den Rechtsextremen von Vox ein Dorn im Auge. Und die Konservativen, die das Gesetz damals mitgestaltet haben, sind nur allzu bereit, die demokratische Aufarbeitung für ein paar – erfahrungsgemäß volatile – Stimmen wieder aufzugeben.

Mit ihrem Zickzack-Kurs bezüglich des Gesetzes hat die Partei gezeigt, dass ihre Werte käuflich sind – je nachdem, wessen Stimmen sie gerade braucht. Das mag politischen Nutzen haben, für die rechtliche und emotionale Sicherheit der Familien der Opfer trägt das wenig bei. Hinzu kommt die nun angekündigte Erinnerung an die Opfer der republikanischen Luftangriffe auf Palma.

Das Gesetz umfasst alle Opfer

Es ist natürlich nicht verkehrt, der Menschen zu gedenken, die dabei ihr Leben verloren. Doch man kommt nicht umhin zu vermuten, dass dahinter der Drang nach Geschichtsklitterung steht. Vox drängt seit Längerem auf ein Narrativ, dass die – unbestrittenen – Verbrechen der Republikaner in den Mittelpunkt stellt. Ungeklärt sind derweil hauptsächlich die Verbrechen der Gegenseite. Und es bleibt ein Zweifel: Das Gesetz zur Vergangenheitsbewältigung umfasst alle Opfer, egal welcher Ideologie. Wenn dieses Gesetz aber nun abgeschafft wird, auf welcher Grundlage will Marga Prohens dann der Opfer der Bombenangriffe gedenken?

La reparación del golpe de Estado de Francisco Franco en 1936, de la posterior guerra civil y de la dictadura vuelve a convertirse en moneda de cambio política (p. 8). La ley de memoria democrática aprobada en 2018 por consenso transversal, concebida en su día como instrumento para sanar las heridas sociales, es una piedra en el zapato para los ultraderechistas de Vox. Y los conservadores, que entonces contribuyeron a dar forma a la ley, están más que dispuestos a sacrificar la depuración democrática a cambio de unos cuantos votos que por experiencia son volátiles. Con su vaivén respecto a la ley, el partido ha demostrado que sus valores son, en efecto, comprables, según de quién necesiten votos en cada momento. Podrá tener rédito político, pero poco aporta a la seguridad jurídica y emocional de las víctimas y sus familias. A ello se suma ahora el anuncio de un homenaje a las víctimas de los bombardeos aéreos republicanos sobre Palma. Por supuesto, no está mal recordar a esas personas que perdieron la vida de forma brutal. Pero resulta difícil no sospechar que detrás se esconde un afán de tergiversar la historia. Vox lleva tiempo empujando un relato que sitúa en el centro los —indiscutibles— crímenes de los republicanos. Mientras tanto, quedan mayormente sin esclarecer los crímenes del bando contrario. Y persiste una duda: la ley de memoria abarca a todas las víctimas, con independencia de su ideología. Si ahora se deroga esa ley, ¿sobre qué base piensa Marga Prohens honrar a las víctimas de los bombardeos?

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