Der als sehr unsicher geltende und nunmehr ohne Maut befahrbare Sóller-Tunnel im Nordwesten von Mallorca soll einen parallel verlaufenden Evakuierungstunnel bekommen. Entsprechende Überlegungen würden im Inselrat angestellt, meldete am Samstag (30.12.) die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" unter Berufung auf Verkehrs-Spezialisten der Behörde. Bei Unfällen könnten dort betroffene Autoinsassen schnell ins Freie gelangen.

Der Tunnel ins Orangental trägt seit einer 2003 durchgeführten Studie des spanischen Automobilclubs RACC einen wenig populären Titel: Er gilt als gefährlichster in Europa. Grund ist, dass es auf der etwa drei Kilometer langen Strecke keinen Notausgang gibt, lediglich Fluchträume wurden hier eingebaut.

Unterdessen verlief der Verkehr durch den Tunnel am Freitag, dem ersten mautfreien Tag, völlig normal. Die Zahl der Autos habe sich nicht erhöht, teilte die Gemeindeverwaltung von Sóller mit. Sie schloss aber nicht aus, dass sich dies am Silvesterwochenende ändern könnte und rechnet dann mit einem größeren Fahrzeugaufkommen in dem abgelegenen Tal. Pkw-Fahrer mussten pro Hin- und Rückfahrt zuletzt über 10 Euro zahlen oder die kurvenreiche Passstraße benutzen. /it