Die Proteste der Taxifahrer auf Mallorca und in ganz Spanien ebben ab. Die Streiks sollen bis mindestens September ruhen. In der Zeit wolle man versuchen, den Konflikt durch Verhandlungen zu lösen, hieß es von Seiten der Branchenverbände.

Hintergrund der Proteste sind die neu aufkommenden Unternehmen Uber und Cabify, die von den Taxifahrern als unlauterer Wettbewerb wahrgenommen werden. Auf Mallorca streikten die Taxifahrer am Dienstagvormittag (31.7.). In Madrid und Barcelona streikten die Verbände tagelang. Hunderte Taxifahrer blockierten zudem wichtige Verkehrsadern der Stadt.

Die spanische Regierung beauftragte die autonomen Regionen, sich dem Thema anzunehmen. Ein Koordinierungstreffen der regionalen Verkehrsminister in Madrid am Mittwoch (1.8.) bewertete der balearische Vertreter Marc Pons als konstruktiv und positiv. Die kommenden Wochen wolle er dazu nutzen, sich mit Taxifahrern und Vertretern der sogenannten VTC (Vehículos de Transporte Concertado) zu treffen und Lösungen auszuloten. /tg

Nach Meinung der Taxifahrer tat die spanische Zentralregierung bislang nicht genug dafür, die Zahl neuer, privater Fahrdienstleister wie Uber oder Cabify einzudämmen. Diese sorgten aber für unlauteren Wettbewerb, der die Existenz herkömmlicher Taxifahrer gefährde. Tatsächlich sind die Voraussetzungen, mit denen die neuen Fahrdienste Passagiere befördern, nicht gerade vorteilhaft für die taxistas. Während es eine für Uber-Fahrer notwendige sogenannte VTC-Lizenz bereits für rund 5.000 Euro gibt, kostet der Erwerb einer konventionellen Taxilizenz rund 200.000 Euro. Zwar dürfen VTC-ler keine Kunden spontan auf der Straße aufgreifen. Sie akquirieren Fahrgäste aber über Apps, die im Fall von Uber bereits weltweit verbreitet sind. Ein baldiger Start von Uber und Co. auf Mallorca ist zwar nicht zu erwarten - hier kauften die Taxifahrer bereits im Vorfeld nahezu alle VTC-Lizenzen, um sich die lästigen Mitstreiter vom Hals zu halten -, doch es gehe eben ums Prinzip und um Solidarität.