Für immer auf Mallorca leben - aber was tun mit all den Möbeln in Deutschland? Lust auf deutsche Produkte in der Mittelmeersonne - aber wie kommen wir an sie ran? Zahlreiche Unternehmen haben sich auf den Gütertransport zwischen Deutschland und Mallorca spezialisiert. Per Beiladung können ganze Hausstände, aber auch einzelne Pakete zu moderaten Preisen auf die Reise geschickt werden.

„Eigentlich handelt es sich bei 99 Prozent unserer Aufträge um Beiladungen", so ein Sprecher des Unternehmens „der Meckel", das seit mehr als 20 Jahren regelmäßig zwischen Bundesrepublik und Insel verkehrt. Denn im Prinzip sind all jene Lieferungen eine Beiladung, die zusammen mit anderen Gütern in den Lastwagen kommen. „Unsere Lkw fassen 100 Kubikmeter, ein normal großer Hausstand entspricht aber in etwa 30 bis 40 Kubikmetern", heißt es bei „der Meckel". Da es sich wirtschaftlich nicht lohnt, einen Lastwagen halbleer auf die lange Reise zu schicken, sind Beiladungen die logische Konsequenz. Wenn die Kunden es wollen, können sie natürlich auch auf eine Einzelfahrt bestehen, das macht sich im Preis aber erheblich bemerkbar.

Angst haben, dass bei Beiladungen die Lieblingsvase plötzlich bei einem anderen Kunden abgeliefert wird, oder auf einmal fremde Möbel im neuen Heim angeliefert werden, müsse man bei seriösen Unternehmen nicht haben. „Wir haben seit 40 Jahren Erfahrung, jedes Teil wird einzeln adressiert", so Dieter Lynen von „Mallorca Express". Er warnt aber vor kleinen Anbietern, die bei Facebook mit Dumping-Preisen werben.

Während große Firmen wie „Benzinger", die auf Logistik statt auf private Umzüge spezialisiert sind, keine Montagehilfe anbieten, und bei der Abholung nur verpackte Güter akzeptieren, bieten Unternehmen wie „der Meckel", „Mallorca Express", „Wurzer" und „Nikol's Transporte" an, den Umzug von vorne bis hinten zu begleiten. Je nachdem, ob die Mitarbeiter die Möbel abbauen und aus dem Haus tragen, oder ob die Kunden sie beispielsweise selbst verpacken, beschriften und zu einer der Sammelstellen in Deutschland bringen und auf Mallorca im Lager abholen, variieren die Kosten. Für den Standardumzug einer vierköpfigen Familie mit Montage und Abholung von 35 Kubikmetern muss man grob mit 3.500 Euro rechnen. „Viele unserer Mallorca-Kunden haben für ihre Ferien­häuser aber nur Ladungen von rund zehn bis 20 Kubikmetern", so ein Mitarbeiter von „Wurzer", das die Strecke seit 25 Jahren bedient.

„Selbstabholung lohnt vor allem bei kleineren Lieferungen", so „der Meckel". Auch über „Mallorca Express" lassen sich viele Kunden einzelne Möbelstücke aus deutschen Möbel­häusern, aber auch heimische Produkte wie Weinkisten per Beiladung zusenden. „Sie lassen die Ware entweder von den Händlern zu unseren Annahmestationen in Deutschland schicken oder bringen sie selbst dort vorbei, und wir nehmen sie dann mit nach Mallorca", so Dieter Lynen von „Mallorca Express". Selbst der Transport einzelner Pakete sei so oft günstiger als internationale Postsendungen. Für vier bis fünf kleine Kartons werden rund 70 Euro fällig. „Viele Kunden haben es sich zur Angewohnheit gemacht, Ware bei Amazon Deutschland zu unserem Lager zu bestellen, und wir bringen sie dann nach Mallorca", heißt es bei „Wurzer". Die Versanddauer hängt davon ab, ob die Güter zuhause abgeholt werden müssen, oder direkt von den Lagern aus losgehen. Richtwert: drei bis zehn Werktage.